Bildung aktuell 2/2022

Friedensgottesdienst am Albertus-Magnus-GymnasiumBensberg

der Eingangshalle der Schule an Stellwänden präsentiert werden. Die Schulpatinnen (Schülerinnen und Schüler aus der Mittelstufe) beschäf- tigen sichmit ihren Fünftklässlern mit der Frage, was die Kinder mit Frieden assoziieren. Dann wirdmit den entsprechenden Bildern und Symbolen ein Peace-Zeichen für den jeweiligen Klassenraumgestaltet. Auch auf dieseWeise sollen die Kin- der eineMöglichkeit erhalten, Selbstwirksamkeit zu entwickeln und in Kombinationmit den Hilfsprojek- ten aktiv etwas für den Frieden zu tun. Aufnahme von Flüchtlingen »Wir sind in der Schulverwaltung nun schon aktiv in der Planung des Ausbaus unserer Deutschförder- gruppe, der Beschaffung passenden Lehrmaterials für russisch- oder ukrainischsprachige Lernende und der Einstellung geeigneter Lehrkräf- te für ukrainische Flüchtlinge. Die ersten Zuweisungen von Schülern durch das Kommunale Integrations- zentrumund Aufnahmen an unserer Schule sind schon erfolgt. Wir rech- nenmit deutlichmehr in den kom- mendenWochen. Hier ist auch die gute Zusammenarbeit mit der Be- zirksregierung hilfreich, die die Ver- träge zeitnah bearbeitet«, so Schul- leiter Faymonville. »Ein durchdach- tes und praktisches Gesamtpaket von schulischenMaßnahmen ist in diesen Krisenzeiten wichtiger als pressewirksame Spontan-Aktionen. Das ist Hilfe, die ankommt.«

Dies gibt dieMöglichkeit, sich selbst zu engagieren, sich selbstwirksamzu erleben. Einzelne Klassen sammeln beispielsweise in Kooperationmit er- fahrenen Hilfsorganisationen wie den Maltesern oder demAktionsbündnis ‘Deutschland hilft’ Hilfsgüter für an- kommende Flüchtlinge hier wie für Transporte in die Ukraine, denn priva- te Aktionen oder Alleingänge sind oft gut gemeint, aber nicht immer wirk- lich hilfreich. »Auch in der Sowi-/Politik- und in der Erdkunde-Fachschaft wird in koordi- nierter Weise die Unterrichtsplanung zumUkraine-Krieg gemeinsamab- gestimmt. Uns ist wichtig, unseren Schülerinnen und Schülern zu helfen, Fake-News und seriöse Nachrichten kriteriengeleitet zu unterscheiden und sich konstruktiv und kritischmit der Problematik und den aktuell da- raus gezogenen Konsequenzen in der deutschen und europäischen Politik auseinanderzusetzen. Wir verstehen unseren Auftrag hier ganz klar so, dass wir über Symbolpolitik und bloße De- monstrationen oder Meinungskund- gebungen hinausgehen und reife, ar- gumentationsgestützteMeinungsbil- dung fördern«, unterstreicht der Fachschaftsvorsitzende Daniel Klisch. ImReligionsunterricht wurden das Thema ‘Frieden und gerechter Krieg’ ebenfalls sachlich erarbeitet. In der Erprobungsstufe werden Friedens- kerzen und –taubenmalerisch gestal- tet, die als Zeichen der Solidarität in Orientierung imUnterricht

Jugendliche und -bildern

die Klassenleitungen besonders sen- sibilisiert worden. Tatsächlich berich- teten einige, dass sie Verwandte in den Kriegsgebieten haben und sich sehr sorgen.« AmDonnerstag gab es dann in der großen Pause in der Aula das Ange- bot zu einemökumenischen Frie- densgebet. »Die Jugendlichen sollten leicht Zugang haben, aber auch das Thema oder die Situationmeiden können, je nachdemwie sie es brau- chen. Dazu bot sich dieser Raumam besten an. Uns hat besonders berührt, wie wichtig den Jugendlichen diese Besinnung und vor allemdas gemein- same Singen war. Die vorgetragenen Texte undGebete waren gut in ju- gendgemäßer Sprache formuliert und schlossen alle amKonflikt Beteiligten ein. Wir wollten politisierende Polari- sierungen vermeiden und die Betrof- fenheit aller angemessen einbezie- hen«, fasst Patricia Anslinger, Fach- schaftsvorsitzende für katholische Religionslehre, zusammen. Mit der Schülervertretung und Lehrkräften werden weitere Aktionen geplant.

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