Arbeitszeit

Arbeiten in der digitalen Umgebung

früher problemlos im Unterricht oder direkt im Anschluss besprochen werden konnten, nun eine Kaskade von E-Mails nach sich ziehen. Der Ent grenzung von Arbeitszeit lässt sich am besten gemeinsam begegnen. Im Falle von digitaler Kommunikation kann man sich auch einmal Anregungen von außen holen und sie so handhaben, wie es andernorts eben falls geschieht, und intern Mindeststandards für E-Mails festlegen, wie beispielhaft im Folgenden aufgeführt: KISS-Prinzip (Keep it short and simple.): Al les, was diesem Prinzip widerspricht, ist für eine Mail schlicht nicht geeignet. Prinzip der Festlegung einer maximalen Zei chenanzahl, umgangssprachlich auch »Scrollverbot« Daraus folgt auch, dass Weiterleitungen ei nes viel zu langen E-Mail-Verkehrs, aus dem sich die betreffende Person das für sie Wich tige mühevoll herauszusuchen hat, zu ver meiden sind. Wo immer möglich, sind CC, BCC, »allen antworten«, Auto-Reply, Einfordern einer Lesebestätigung, E-Mail-Ping-Pong etc. zu vermeiden. Kurze, aussagekräftige und zum Inhalt pas sende Betreffzeilen sind hilfreich. Ergänzt und professionalisiert werden kann das Ganze durch die Verwendung von ebenso kurzen »Gebrauchsanweisungen« im Be treff, mit denen der Angeschriebene klare Anweisungen erhält: Soll er die Mail nur zur Kenntnis nehmen, dient die Mail nur zur Ab sicherung des Absenders, soll der Adressat Rückmeldung geben, soll er aktiv werden, ist → → → → →

also ein Arbeitsauftrag enthalten? Mögli cherweise reduziert es die E-Mail-Flut sogar, wenn sich der Absender zunächst einmal darüber Gedanken macht, was genau er mit der Mail bezweckt und was er vom Empfän ger erwartet. Die E-Mail- oder Nachrichten-Etikette können wir als Philologenverband gerne in Konferenzen oder Personalversammlungen erläutern. Neh men Sie, wenn wir Sie darüber und über die ver schiedenen Aspekte von Lehrerarbeitszeit infor mieren sollen, gerne über das Kontaktformular auf unserer Homepage mit uns Kontakt auf. Auch im Ministerium haben wir bereits moniert, dass die Anzahl der EPoS-Schreiben, mit denen sich Schulleitungen beschäftigen müssen, völlig überhandgenommen hat, und haben einen Lö sungsvorschlag dazu erarbeitet. Interessant an dieser Stelle: Die Schweiz soll mit insgesamt nur fünf Schulschreiben durch die Corona-Pande mie gekommen sein … 8.3 Perfektionismus in Bezug auf digitales Arbeiten Perfektionismus kostet Zeit, wusste schon Pa reto: 20 Prozent Arbeitseinsatz genügen in aller Regel, um zu einem 80-prozentigen Ergebnis zu gelangen. Um aber tatsächlich 100 Prozent, also ein perfektes Ergebnis zu erhalten, muss man noch einmal zusätzlich viermal so viel Aufwand in die Aufgabe hineinstecken:

perfektes Ergebnis

80 Prozent Mehraufwand

80 Prozent eines perfekten Ergebnisses

20 Prozent Aufwand

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Arbeitszeit · Handreichung zur Eindämmung der Arbeitszeit von Gymnasiallehrkräften

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