Arbeitszeit

Orientierungshilfe zur Arbeitszeit von Lehrkräften

einmal 1000 Zeitstunden im Jahr. Mit diesem Rest der jährlichen Gesamtarbeitszeit ist, so das Gericht, entsprechend arbeitsökonomisch um zugehen. Dabei kann die mit dem Unterricht zu sammenhängende außerunterrichtliche Arbeits zeit von Lehrkraft zu Lehrkraft durchaus sehr unterschiedlich ausfallen, bedingt durch … unterschiedliche Klassen- und Kursgrößen, die unterschiedliche Anzahl an Lerngruppen je nach Fächerkombination, die unterschiedliche Belastung bei der Inan spruchnahme durch Elternsprechtage und Anfragen der Erziehungsberechtigten, die unterschiedliche Belastung etwa bei der Konzeption und Korrektur von Klassen- und Kursarbeiten, aber auch bei vorgeschriebe nen Erhebungen wie VERA 8 sowie beim Ein satz im schriftlichen und mündlichen Abitur und bei Facharbeiten und Besonderen Lern leistungen, unterschiedliche Inanspruchnahme durch Klassen- oder Kursleitung oder Unterricht in den verschiedenen Jahrgängen von 5 bis 12 oder 13. Es ist darauf zu achten, dass alle Lehrkräfte die entsprechend ihrem Deputat festgelegte Arbeitszeit einhalten können. Die Rechtspre chung wendet sich eindeutig gegen flapsige Sprüche wie »Augen auf bei der Fächerwahl«. Die für Unterricht und unterrichtsnahe Tätigkei ten äußerst knapp bemessene Arbeitszeit zwingt uns daher bei der restlichen Arbeitszeit dazu, Folgendes zu berücksichtigen: → → → → → →

Sinne aller Lehrkräfte möglichst frühzeitig bekanntzugeben. Außerunterrichtliche Pflichtveranstaltungen (etwa Konferenzen, Dienstbesprechungen etc.) sind unter zeitökonomischen Gesichts punkten durchzuführen: • Ist die Veranstaltung wirklich wichtig und notwendig? • Lässt sich die Veranstaltung durch eine zeitökonomischere Variante ersetzen? (Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass auch die Lektüre von E-Mails und Kurzinformationen eine gewisse Zeit braucht – die Mitteilungsflut ist daher gleichfalls zu begrenzen.) • Im Hinblick auf die Arbeitszeit als knappes Gut ist es wichtig, auch bei Konferenzen und Dienstbesprechungen Grenzen zu set zen: Anfangs- und Endzeitpunkte sollten eingehalten werden. Gleichzeitig benötigen Diskussionen und Aus tausch Raum: Wichtige Entscheidungen sollten daher nicht erst kurz vor Ende einer Gesamtkon ferenz behandelt werden. Elternbriefe können Elternabende ersetzen. Eine feste Zeiteinteilung bei Elternabenden respektive Sprechtagen (und ein möglichst konsequentes Einhalten dieser Zeiteintei lung) sowie eine entsprechende Planung und Vorbereitung kann Wartezeiten mini mieren. Wählt eine Lehrkraft freiwillig eine Fortbil dung an einem unterrichtsfreien Tag, muss hierfür kein Ausgleich an Unterrichtsstun den gewährt werden. → → → →

Die endgültige Terminierung außerunter richtlicher Pflichtveranstaltungen ist im

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Arbeitszeit · Handreichung zur Eindämmung der Arbeitszeit von Gymnasiallehrkräften

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