lehrernrw 6 2023

BRENNPUNKT

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Inklusion im Schraubstock vorgeblicher Sparzwänge: Doch ohne finanzielle und personelle Ressourcen wird Inklusion zu Exklusion.

Inklusion – als Sparmodell zum Scheitern verurteilt Der Inklusionsprozess zwischen Anspruch und Wirklichkeit

 wurden – zumindest auf dem Papier – massiv aufgestockt und sollten gezielter eingesetzt werden.  25 – 3 – 1,5: die entzauberte Formel Den meisten Beschäftigten ist die Formel 25 – 3 – 1,5 des neuen Inklusionskon- zeptes sicherlich noch im Gedächtnis. 25 Schülerinnen und Schüler pro Klasse, davon drei mit sonderpädagogischem För derbedarf bei 1,5 Lehrern, also 50 Prozent des Unterrichts in Doppelbesetzung. Von der Umsetzung dieser Formel sind wir nach wie vor weit entfernt. Die Schwierig

keiten und Herausforderungen im Gemein samen Lernen sind noch immer vielfältig: ■ Es gibt immer noch zu wenig sonder- pädagogische Expertise an den Schulen des Gemeinsamen Lernens, viele Stellen ausschreibungen laufen leer. ■ MPT-Fachkräfte leisten eine gute und wertvolle Unterstützung, können aber Sonderpädagoginnen und -pädagogen nicht ersetzen. ■ Wechselnde Abordnungen von Sonder pädagoginnen und -pädagogen bieten keine pädagogische Kontinuität, die gerade Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf dringend benötigen.

von SARAH WANDERS

S eit Jahren kritisiert lehrer nrw , dass der Inklusionsprozess an den Schu len in Nordrhein-Westfalen, von der damaligen Schulministerin Sylvia Löhr mann ungesteuert in die Fläche getrieben, von Anfang an unter einer unzureichen den Ausstattung mit personellen und materiellen Ressourcen leidet. Unter Schulministerin Yvonne Gebauer versuch te das Ministerium für Schule und Bil dung, mit der Neuausrichtung der Inklusi on gegenzusteuern. Personelle Ressourcen

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lehrer nrw · 6/2023

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