lehrernrw 6/2021

SCHULE & POLITIK

Foto: Smets

Flipped Classroom: Die Realschule Wettringen versucht, den klassischen Frontalunterricht durch einen dynamischen Unterrichtsverlauf zu ersetzen.

»Wir wollen neue Wege gehen« In der münsterländischen Gemeinde Wettringen ist eine neue Realschule gegründet worden. Ihr Konzept, das konsequent auf Digitalisierung setzt, bricht in vielerlei Hinsicht mit üblichen dem in Stillarbeit zum Beispiel Hausaufga- ben erledigt werden. Hinzu kommt das Forum, ein gemütlicher Gemeinschaftsraum,

 in dem zum Beispiel das morgendliche Assembly stattfindet, Gruppenarbeiten möglich sind, oder einfach nur eine Pause gemacht wird.  ’Flipped Classroom’ und neues Rollenverständnis Der Unterricht selbst folgt auch dem Prinzip des ’Flipped Classroom’. Das heißt soviel wie ‘umgedrehter Unterricht’ und versucht, den Frontalunterricht durch einen dynami- schen Unterrichtsverlauf zu ersetzen. Immer wieder sind die Kinder aufgefordert, selbst oder in Gruppen erarbeitete Inhalte der ge- samten Klasse zu präsentieren. Die Lehrkraft

Lernformen und Rollenbildern. »HH ier entsteht die Zukunftsschule« steht ebenso unmissverständlich wie selbstbewusst auf einem Banner über dem Eingang der Realschule Wettringen. Moment mal: Die Realschule, in den Augen mancher Schulbürokraten und Bildungs- ideologen ein Auslaufmodell, als Zukunfts- schule? Aber ja doch! In der münsterländi- schen Gemeinde hat sich eine neue Real- schule gegründet – und zwar als Privat- schule. Entstanden ist sie aus einer Eltern- initiative heraus – in der Überzeugung, dass eine Realschule als überschaubares System ein ideales Sprungbrett sowohl in Richtung Berufsausbildung als auch hin zu akademischen Wegen sein kann.  Klassengröße maximal 21 Kinder Die Resonanz war überwältigend: Zum Start im August 2021 wollten rund sechzig Schülerinnen und Schüler an die Realschule Wettringen. Genommen wurden schließlich 42, verteilt auf zwei Eingangsklassen. Denn keine Klasse der Realschule Wettringen hat

mehr als 21 Kinder – so steht es im Kon- zept, das Helmut Evers maßgeblich erarbei- tet hat. Es ist ein Konzept, das es in sich hat. Denn es bricht mit vielen alten Ge- wohnheiten. »Wir wollen neue Wege ge- hen«, sagt der Pädagogische Leiter des Trägers. Dazu gehört zum Beispiel ein völlig neues Raumkonzept. Statt einem Klassen- raum pro Klasse gibt es zwei: Das Audito ist der Inputraum. Hier werden Inhalte in der Klassengemeinschaft erarbeitet, erklärt Evers. Das Silentium ist das Lernatelier. Hier hat jeder Schüler einen festen Platz, an

Im Silentium- Raum werden in Stillarbeit und unter Betreuung einer Lehrkraft zum Bei- spiel Hausaufgaben erledigt.

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Foto: Realschule Wettringen

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