lehrernrw 5 2023

Foto: AdobeStock/Mdisk

Chance oder Risiko? Die Auswirkungen des Einsatzes von KI-Technologien wie ChatGPT auf das Lernen und auf Schule insge samt werden derzeit breit diskutiert.

ChatGPT in der Schule ist Zeitverschwendung ChatGPT ist ein Werkzeug für Menschen, die automatisierte Prozesse verstehen und einordnen können, sagt Digitalkritiker Ralf Lankau. Für den Unterricht sieht er keinerlei Potenzial, aber eine große Gefahr. Dies legt er im Interview mit dem Journalisten Uwe Ebbinghaus in faz.net dar, dem Online-Portal der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

? Herr Lankau, Sie sehen Lehrer, die ChatGPT im Unterricht einsetzen, kritisch. Wogegen richtet sich Ihre Kritik genau? LANKAU: Meine Kritik richtet sich gegen den unre flektierten und nicht nach Altersstufe differenzierten und zu frühen Einsatz von Werkzeugen wie ChatGPT. Das Werkzeug, das wir Künstliche Intelli genz nennen, ist nichts anderes als automatisierte Datenverarbeitung. Um es sinnvoll einsetzen zu können, muss ich sowohl Verständnis für die Tech nik dahinter haben als auch für die Mechanismen,

in die KI eingebettet ist. Es muss klar sein: Bei ChatGPT habe ich es mit einem Tool zu tun, das entwickelt wurde für Menschen, die beurteilen können, ob das, was als Text, Grafik oder Programmcode ausgege ben wird, auch tatsächlich korrekt ist. Dieses Werk zeug ist eine Erleichterung für all jene, die ein Vor wissen haben. Wer dies nicht hat, ist dem System, den hinterlegten Daten und Mechanismen vollstän dig ausgeliefert. Wenn ich ChatGPT im Unterricht einsetze, kommt es also immer auf die Altersstufe und das Vorwissen an. Wenn das Vorwissen 

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