lehrernrw 5/2021

SCHULE & POLITIK

Mülheimer Kongress: ‘Optimistisch in die Zukunft’

Corona hat die Schulen in den letzten eineinhalb Jahren beschäf- tigt und wird es vermutlich noch eine Weile weiter tun. Dennoch ist es Zeit für ein Signal des Aufbruchs. Darum lautet das Motto des diesjährigen Mülheimer Kongresses, der vom 23. bis 24. No- vember traditionell in der ’Wolfsburg’ in Mülheim stattfindet, ’Optimistisch in die Zukunft’.

nennt diese Kombination die »humoristi- sche Form der Selbstverteidigung«) war er mit seinem Programm ’World of Lehrkraft’ deutschlandweit sehr erfolgreich. In Mül- heim wird er aus seinem neuen Werk ’Ins- tagrammatik’ über die Segnungen der Digi- talisierung für den Schulbetrieb berichten – vom Medienwagen, der jetzt Netflix hat, über Schulbücher als Podcast und Referate per Videokonferenz bis hin zum Ende des Lehrermangels dank YouTube-Tutorials. ’Wahnsinn Schule – Was sich dringend ändern muss’ lautet der Titel des Bestsel- lers und gleichzeitig des Vortrags von Mi- chael Rudolph. »Wenn die Kinder nach der Grundschule nicht das kleine Einmaleins oder nicht richtig lesen können, ist was komplett falsch gelaufen.« Aber genau das, sagt er, sei allzu oft traurige Realität. Der erfahrene Schulleiter, seit vierzig Jah- ren im Schuldienst, hat in wenigen Jahren die Berliner Bergius-Schule, die einen üblen Ruf hatte, zu einer begehrten Unter- richtsstätte gewandelt – mit klaren Regeln für ein diszipliniertes Lernen. Für ihn sind auch Tugenden wie Pünktlichkeit und höf- licher Umgang entscheidend, um wieder Ruhe und Verlässlichkeit in den Schulalltag zu bringen. Rudolph beschreibt, wie man eine schulische Umgebung schaffen kann, egal wo, in der Lernen das wichtigste Ziel ist. INFO In der Tagungsstätte ’Die Wolfsburg’ in Mülheim gelten die zum Zeitpunkt der Veranstaltung aktuellen Hygiene- und In- fektionsschutzbestimmungen. Das detail- lierte Programm des diesjährigen Mülh- eimer Kongresses können Sie der Beilage in dieser Ausgabe von ’lehrer nrw’ ent- nehmen. Anmeldung: www.lehrernrw.de

Foto: Ullstein

Foto: Felix Amsel

Prof. Jens Weidner beschreibt das optimistische Menschenbild der konfrontativen Pädagogik.

ten’ und will mit seinem Ratgeber ’Opti- mismus – warum manche weiter kommen als andere’ die latent pessimistischen Deutschen zu ’Best-of-Optimisten’ motivie- ren. Für den Schulbereich zeigt Weidner, wie die Konfrontative Pädagogik Konflikte in der Schule reduzieren und das Arbeitsle- ben erleichtern kann. Und sicherlich wer- den die Zuhörer beim Mülheimer Kongress auch einige Kostproben seines schwarzen Humors erleben, für den er bekannt ist. Humor spielt auch beim Auftritt von ’Herr Schröder’ eine tragende Rolle. Als Deutschlehrer und Comedian (er selbst Um die Chancen, Risiken und Nebenwir- kungen der Digitalisierung dreht sich ’Instagrammatik’, das neue Werk von ’Herr Schröder’.

EE in erstes Highlight ist der Vortrag des Erziehungswissenschaftlers und Kriminologen Prof. Jens Weidner: ’Das optimistische Menschenbild der kon- frontativen Pädagogik’. Weidner arbeitete mit Gangschlägern in Philadelphia und be- handelte zehn Jahre lang Kriminelle für die deutsche Justiz. Er entwickelte das Anti- Aggressivitäts-Training (AAT) für Gewalttä- ter, mit dem heute über 2000 Aggressive in vier Ländern behandelt werden und ist Miteigentümer des Deutschen Instituts für Konfrontative Pädagogik. Er ist Vorstands- mitglied im ’Wirtschafts-Club der Optimis-

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