lehrernrw 3 2023

UNTER DER LUPE

rung. Der Investitionsstau an nordrhein-westfä lischen Schulen wird mittlerweile auf zehn Milli arden Euro geschätzt. Christof Sommer, Haupt geschäftsführer des Städte- und Gemeindebun des NRW, plädierte deshalb unlängst in der Rheinischen Post für eine Reform der Schulfi nanzierung: »Das Modell stammt aus den 50er Jahren. Die Kosten für die Schulträger sind im mer weiter ausgeufert und können oftmals nur notdürftig durch Förderprogramme abgedeckt werden. Ursache dafür ist, dass wir inzwischen ganz andere Ansprüche an Schule entwickelt haben. Früher kümmerten sich die Schulträger

um Tafel und Kreide. Heute reden wir über Digi talisierung, moderne Gebäude, Hilfen für Kinder mit Förderbedarf, Integrationsarbeit, Schulsozi alarbeit, Nachmittagsbetreuung und so weiter. All das kostet Milliarden, die die Kommunen nicht haben. Es wird dringend Zeit, das System der Schulfinanzierung an die Gegenwart anzu passen.«  Zeitenwende in der Bildung Fazit: Bund, Länder und Kommunen kämpfen mit je eigenen Problemen, deshalb handelt es sich um eine Krise hoch 3. Darunter leidet auch die Zusammenarbeit dieser drei staatlichen Ebe nen, die aber für die Zukunft der Bildung unab dingbar ist. Denn angesichts der Größe der Herausforderungen bräuchte es auch in der Bildung umgehend eine Zeitenwende.

Mit dem Finger auf den anderen zeigen: Nach dieser Devise schieben Bund, Länder und Kommunen Aufgaben und Verantwort lichkeiten hin und her – auf Kos ten der Bildungsqualität.

Foto: AdobeStock/cristovao31

Sven Christoffer ist Vorsitzender des lehrer nrw sowie Vorsitzender des HPR Realschulen E-Mail: christoffer@lehrernrw.de

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lehrer nrw · 3/2023

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