Profil 9/2024

PROFIL // Termine

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DPhV-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing mit maßgeblichen Vertretern des Bayerischen Hochschulwesens, zur Rechten Prof. Dr. Christina Hansen, Vizepräsidentin der Universität Passau, zur Linken Prof. Dr. Daniela Wawra, Voristzende der Ortsgruppe des Deut schen Hochschulverbandes in Passau

Klares Plädoyer für eine zweiphasige Lehrerbildung Susanne Lin-Klitzing im Dialog mit Hochschulverband in Passau

20 PROFIL // 9/2024 fe es innovativer Konzepte, ange messene Rahmenbedingungen und geeignete Umsetzungsformate für ei nen kumulativen Kompetenzaufbau. Susanne Lin-Klitzing knüpfte an diese Überlegungen an und bezog sich zu nächst auf das entsprechende Gut achten der Ständigen Wissenschaftli von Walter Tetzlo ff G emeinsam setzen sie sich für eine Qualitätssicherung des deutschen Abiturs und eine quali fi zierte Lehrerbildung ein: Der Deutsche Hochschulverband (DHV) und der Deutsche Philologenverband sind sich in den entscheidenden Ziel setzungen einig. Dies wurde deutlich, als unsere Bundesvorsitzende Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing auf Einladung des Ortsverbandes Passau des DHV ihren Vortrag zum Thema „Positionie rungen für eine qualitativ hochwertige zweiphasige Lehrkräftebildung“ hielt. In ihrem Grußwort, das dem Vortrag vorausging, sprach die Vizepräsiden tin der Universität Passau, Prof. Dr. Christina Hansen, den gegenwärti gen Mangel an Lehrkräften und gleichzeitig aber auch die steigenden Anforderungen an diese Berufsgrup pe an. Um diesen beiden Herausfor derungen gerecht zu werden, bedür

chen Kommission (SWK). Die Refe rentin sprach sich klar für eine zwei phasige und qualitativ hochwertige Lehrerbildung aus. Darunter ver stand sie im Einzelnen hohe fachliche Kompetenzen unter Einbeziehung er ziehungs- und gesellschaftlicher An teile. Diese müssten grundlegend in der ersten Phase der Ausbildung ver mittelt werden. In der zweiten Phase müsse dann eine re fl ektierte Anwen dung im Mittelpunkt der Ausbildung stehen (Referendariat). Notwendig sei dabei eine enge(re) Verzahnung dieser beiden Phasen. Eine wün schenswerte Verzahnung sei auch zwischen diesen beiden Phasen und der dritten, also der Fort- und Weiter bildung, erstrebenswert und zielfüh rend. Nach Abschluss des Lehramts studiums müsse die Promotions berechtigung erhalten bleiben. Eine klare Absage erteilte die Bun desvorsitzende des Deutschen Philo logenverbands allen Bestrebungen, bereits Bachelor-Absolventen eigen verantwortlich an Schulen unterrich ten zu lassen, um auf diese Weise dem Lehrermangel entgegen zu tre ten. Dies führe zu einer Entprofessio nalisierung des Lehrerberufs.

Abzulehnen sei auch die Ein-Fach Lehrkraft, weil diese einer mehrper spektivischen Sichtweise auf gesell schaftliche Herausforderungen nicht gerecht werde. Pragmatische Gesichtspunkte kämen hinzu: Man denke hier an die vielen Korrektu ren in einem Hauptfach und die zu hohe Anzahl von Lerngruppen in den sogenannten Nebenfächern, die auf eine Ein-Fach-Lehrkraft zu kämen. Der Verknüpfung von Theorie und Praxis würde schulpraktische Erfah rung von Hochschullehrkräften die nen, die ihrerseits didaktische und fachdidaktische Lehrveranstaltungen vertreten. Hochschuldozentinnen, -dozenten, Professorinnen und Pro fessoren sollten, so die Empfehlung des Deutschen Philologenverbands, auch verstärkt Angebote für die drit te Phase der Lehrerbildung bereit- halten. Eine gewerkschaftliche Forderung sparte die DPhV-Vorsitzende nicht aus: Für eine dringend notwendige Attraktivitätssteigerung des Lehrer berufs sei auch die deutliche Sen kung unterrichtsferner Zusatzbelas tungen unumgänglich. 

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