Profil 9/2023
PROFIL // Titel
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sich für eine AIDA-Kreuzfahrt ent schieden hatten, kompensiert über CO 2 -Ausgleich bei der Orga nisation Atmosfair .
Der Erdüberlastungstag gibt jedes Jahr an, zu welchem Zeitpunkt im Jahr die Weltbevölkerung bereits die nach wachsenden Ressourcen eines Jahres verbraucht hat. Neben den greifbaren Rohsto ff en gehören dazu auch
Bildungsreisen und Kosmopolitismus – mit welchen Folgen?
der Flächenverbrauch durch Landwirtschaft und Versiegelung und die Kapazität der vorhandenen Natur, ausgestoßenes CO 2 zu kompensie ren und Schadsto ff e abzubauen. Weltweit lag der Weltüberlastungstag in den 70er-Jahren noch im November, heute bereits im August, was bedeutet, dass wir weltweit in einem Jahr das 1,7fache dessen verbrau chen, was uns eigentlich an Ressourcen zur Verfügung steht. Auf den Anteil und Verbrauch Deutschlands bezogen, liegt der Erdüberlastungs tag sogar bereits Anfang Mai. Wie viel CO 2 ein bestimmter Lebensstil zur Folge hat, lässt sich über den sogenannten CO 2 -Fußabdruck bestimmten – eine Einschätzung nach den persönlichen Lebensumständen bietet der CO 2 -Rechner des Umweltbundesamtes unter www.uba.co2-rechner.de/de_DE/ bzw. über den nebenstehenden QR-Code.
Ganz klar: Bildung – das möchten, das müssen wir unseren Kindern bieten. Sie sollen das alles ken nenlernen, sollen kosmopolitisch denken, sollen sich engagieren. So weit, so gut. Allerdings: Was, wenn jährlich plötzlich nicht 11 Millionen deutsche Schülerinnen und Schü ler, sondern 2 bis 3 Milliarden Schülerinnen und Schüler weltweit unterwegs sind? Im Rahmen der Völkerverständigung sicher keine schlechte Sache, aber mit welchen Folgen?
wollen, als sich darauf vorzu wagen. Und so wird stattdessen in Gesamtkonferenzen in Lehrer-, El tern- und Schülerschaft höchst kontrovers diskutiert, und nicht immer, aber manches Mal stehen am Ende in puncto Nachhaltigkeit beim Fahrtenkonzept Ziele, die sich die Schulen selbst setzen. Auch Professor Harald Lesch, der normalerweise weniger für seine Diplomatie bekannt ist, hielt sich
bei einer Veranstaltung des rhein land-pfälzischen Lehrerfortbil dungsinstituts in Speyer am 26. März 2019 vollständig zurück – während er gleichzeitig düsterste Szenarien ausmalte, die mittler weile täglich in Fernsehnachrich ten zu sehen sind: Die Frage, in wiefern Klassenfahrten, vor allem Klassenfahrten mit dem Flugzeug und zu entfernten Destinationen, überhaupt noch zu rechtfertigen seien, mochte er nicht beantwor ten. Ebenso ein Klimaschutz-Gipfel in Rheinland-Pfalz, von Seiten der Landesschülervertretung und des Ministeriums 2019 ins Leben geru fen: Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile für oder gegen Aus tausche in ferne Länder kippte selbst ein eingeladener Fridays for-Future-Aktivist um.
Schwierige Abwägungen und hartes Ringen um einen guten Weg
Sehr bewusst scheint etwa das Land Rheinland-Pfalz keine kon kreten Vorgaben zur Nachhaltig keit von Schulfahrten zu machen. Es handelt sich um vermintes Ge lände – da scheint man lieber kei ne Verantwortung übernehmen zu
CO 2 -Rechner des Umwelt bundesamtes: Reisen schlagen bei der Klima- bilanz deutlich zu Buche
Das Umweltbundesamt widmet bei seinem CO 2 -Rechner ei-
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