Profil 9/2023

PROFIL // Aus den Ländern

für die Finanzen des Verbands zu ständig ist und ebenfalls mit sehr hoher Zustimmung im Amt bestä tigt wurde. In einer rund 90-minütigen Podi umsdiskussion mit den Bildungs politischen Sprechern der Land tagsfraktionen wurden aktuelle Fragen, Themen und Probleme der Schulen und der Lehrkräfte beleuchtet. Thomas Poreski (Grü ne), Dr. Alexander Becker (CDU), Dr. Stefan Fulst-Blei (SPD) und Dr. Timm Kern (FDP) diskutierten un ter der Moderation von Claudia Grimm (Referentin für Vereinbar keit für Familie und Beruf im PhV Landesvorstand) u.a. über die Fra ge G8 oder G9, die Notwendigkeit einer stärkeren Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung, den Leistungsgedanken an den Schu len, den Lehrkräftemangel und die Belastungssituation der Lehrerin nen und Lehrer. Neben zahlreichen Anträgen zu aktuellen Themen wie z.B. der Ab senkung des Klassenteilers, der Arbeitszeit der Lehrkräfte, der Ent lastung von Schulleitungen und Lehrkräften, der IT-Betreuung an

den Schulen, der Beförderungs situation von Gymnasiallehrkräf ten, dem Umgang mit KI an den Schulen und den Abiturprüfungen verabschiedeten die Teilnehmer der Vertreterversammlung noch zwei Resolutionen: Die erste the matisiert Vorschläge zur Verbes serung der Bildungsqualität, die zweite zeigt Wege zur Behebung des Lehrkräftemangels auf. Im Rahmen der Vertreterver sammlung konnte der Philologen verband Baden-Württemberg sein 50-jähriges Bestehen als eingetra gener Verein – als Landesverband Baden-Württemberg – mit einem hochkarätigen Festakt feiern. Grußworte sprachen die baden württembergische Kultusministe rin Theresa Schopper, die Bundes vorsitzende des Deutschen Philo logenverbands (DPhV), Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, der Landes vorsitzende des Beamtenbunds Baden-Württemberg, Kai Rosen berger, und der Pforzheimer Sozi albürgermeister Frank Fillbrunn. Die Festrede hielt die renommier te Bildungsjournalistin Heike Schmoll (Frankfurter Allgemeine

Zeitung). Sie führte u.a. aus, dass der Abwärtstrend der baden-würt tembergischen Schüler im bundes weiten Leistungsvergleich schon seit über zehn Jahren deutlich sichtbar sei. Um diesen Abwärts trend zu bremsen, brauche es die Wertschätzung von Leistung und einen langen Atem aller Beteilig ten über viele Jahre und über Par teigrenzen hinweg. »Die schwächs ten und die stärksten Gruppen der Schülerschaft brauchen deutlich mehr Förderung«, sagte sie, denn die Leistungsspitze in BW sei viel zu schmal. Schmoll ging auch auf die Proble me ein, die Eltern und Lehrer an den Grundschulen umtreiben. »Fremdsprachen sollten aus der Grundschule verschwinden«, sagte die Journalistin, stattdessen sei die Förderung der Schüler in der »Bil dungssprache Deutsch« vorrangig, auch im Hinblick auf ihr weiteres schulisches und beru fl iches Leben. Die früheren PhV-Landesvorsitzen den Karl-Anton Christoph, Volker Stich und Karl-Heinz Wurster wur den für ihren herausragenden Ein satz zu Ehrenvorsitzenden er nannt. Die Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbands (DPhV), Prof. Dr. Susanne Lin-Klit zing, die lange Jahre auch im PhV BW gewirkt hatte, wurde mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeich net. Nach einem feierlichen Sektemp fang und einem festlichen Abend essen brachte der Kabarettist Tho mas Schreckenberger mit originel len Momentaufnahmen aus dem politischen und schulischen Kon text viel Witz und Spaß in den Saal. Musik, Tanz und gute Gespräche bildeten den Abschluss einer ganz besonderen Jubiläumsfeier.

Dr. Heike Schmoll von der FAZ betonte in ihrer Festrede, dass nicht nur die schwächsten, sondern auch die stärksten Gruppen in der Schülerschaft mehr Förderung brauchen.

Pressemitteilung vom 14. Juli 2023

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