Profil 9/2022

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Foto: Lena Giovanazzi

Drei Fragen an Astrid-Sabine Busse

Warum sollte eine Lehrkraft in Berlin unterrichten wollen, Frau Senatorin?

Endlich wieder auf Klassenfahrt! Klassenfahrten sind wieder möglich – und nötig. Wissenschaftler beschreiben einen gro ßen Nachholbedarf bei Schülerinnen und Schülern in Sachen Gemeinschaftserleben. E ine pädagogisch betreute Klassenfahrt der Jugend herbergen im Rheinland ist dafür ideal geeignet. Denn Programme mit den Schwer punkten Teambildung, Erleb nispädagogik oder Naturerleb nisse fördern soziale Kompe tenzen und stärken das ‘Wir Gefühl’. Die Schulreisekataloge ‘FahrtFinder 2023’ (1. bis 6. Schuljahr) und ‘KlasseAktiv 2023’ (ab 7. Schuljahr) enthal ten rund 150 pädagogisch hochwertige Angebote zur Stärkung des Gemeinschafts gefühls. Unter www.jh-klassenfahrt.de sind alle Klassenfahrten online abrufbar und die Kataloge als Download verfügbar. Die DJH-Klassenfahrten- expertinnen beraten unter Tel. 0211 3026 3026 gerne persönlich und kompetent. Oder Sie schreiben eine Mail an service@djh-rheinland.de

Astrid-Sabine Busse (SPD) ist seit Dezember 2021 Senatorin für Bildung, Jugend und Familie in Berlin. Zuvor leitete sie fast drei ßig Jahre lang eine Grundschule im Berliner Stadtteil Neukölln >

PROFIL: Senatorin Busse, wie wollen Sie die Qualität von Bildung in Berlin verbessern? ASTRID-SABINE BUSSE: Berli ner Lehrkräfte machen eine gute Arbeit, das sollte man nicht schlecht reden. Um die Grundlagen zu stärken, haben wir bereits mehr Deutsch stunden an die Grundschulen gegeben, die mathematische Förderung gestärkt und viele andere Maßnahmen ergriffen. Wir bereiten auch die Grün dung eines Berliner Landesin stitutes für Aus-, Fort- und Weiterbildung vor, wie es die Qualitätskommission unter Leitung von Prof. Dr. Köller empfohlen hat. Auch die da tenbasierte Zuteilung von Mitteln auf Grundlage unse rer neuartigen Schultypisie rung werden wir weiter auf bauen. Auf vielen Ebenen und Kanälen wird zudem gezielt Fachkräftewerbung betrieben, am 10. September führen wir mit dem Berlin-Tag wieder die größte Berufs- und Informati onsmesse Deutschlands im Bildungsbereich durch. Bei

den Ganztagsangeboten ist Berlin bereits heute im deutschlandweiten Vergleich führend. PROFIL: Warum sollte eine Lehrkraft an einer Berliner Schule unterrichten wollen? BUSSE: Weil Berlin eine be sonders vielfältige Bildungs- und Schullandschaft bietet, die einmalig ist in Deutsch land. Hier können interessier te Lehrkräfte die passende Schule für sich finden, ohne dass große Strecken zurückge legt werden müssen. Wir ha ben offene und gebundene Ganztagsgrundschulen, zahl reiche bilinguale Staatliche Europaschulen, Schulen mit ganz unterschiedlichen Schul profilen und sogar drei Elite schulen des Sports und auch gut ausgestattete berufliche Schulen. Aber sicherlich auch Schulen mit einer hohen strukturellen Belastung, eine von diesen habe ich übrigens dreißig Jahre geleitet. Und ich habe den täglichen Umgang mit den Kindern dort geliebt.

Wie gesagt: Die Schulen sind in aller Regel schnell erreich bar, auch mit dem öffentli chen Nahverkehr. PROFIL: Wann bekommt die Hauptstadt endlich Schulge bäude, die in der Mehrzahl vor zeigbar und zumutbar sind? BUSSE: Ich eröffne derzeit ständig neue Schulgebäude, feiere Richtfeste, bin bei Grundsteinlegungen dabei. Allein an diesem Freitag (2. September, Anmerkung der Redaktion) werden in Berlin zwei neue, modern ausgestat tete Schulen eröffnet. Auch für die Schulsanierungen ist viel mehr Geld da, und hier geschieht viel. Berlin hat be kanntlich 2016 die Berliner Schulbauoffensive gestartet. Seither konnten bereits 25 000 neue Schulplätze ge schaffen werden und knapp drei Milliarden Euro wurden bisher verbaut. Bis zum Schul jahr 2026/2027 wollen wir weitere 31 200 Schulplätze schaffen, mit entsprechenden baulichen Standards. ■

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> PROFIL | September 2022

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