Profil 7-8/2025
PROFIL // Gewerkschaften
dbb berlin: Empfang zum 75. Jubiläum
dbb Landeschef Frank Becker, der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner, und dbb Chef Volker Geyer im Roten Rathaus (von links). Dienst und eine Angleichung der Bezahlung an das Bundesniveau. Auch dbb Landeschef Frank Becker kritisierte die ausbleibende verfas sungsgemäße Bezahlung der Berli ner Beamtinnen und Beamten: „Wir können nicht ertragen, dass wir ver fassungsgemäß arbeiten, aber nicht verfassungsgemäß bezahlt werden“, so der Landesvorsitzende. durch optimal ausgestattete Schul gebäude etwas zurückzugeben.“ Eben falls kritisch äußert sich der Deutsche Philologenverband. Für den DPhV setzt der Haushaltsentwurf ein „fatales Signal“: Die vorgesehenen 6,5 Milliar den Euro für Kindertagesbetreuung und digitale Bildung blieben weit hin ter den Erwartungen zurück. DPhV Bundesvorsitzende Susanne Lin-Klit zing erklärt: „Aus bildungspolitischer Sicht ist der Haushaltsentwurf nicht nur vage, er ist eine Enttäuschung. Er setzt keine klaren Akzente für Bil dungsausgaben, Schulbausanierung oder einen auskömmlichen Digitalpakt 2.0.“ Zwar sollen Länder und Kom munen anteilig über Bundesmittel für Bildungsinvestitionen entscheiden können, doch zielgerichtete, konkrete Maßnahmen seien nicht erkennbar. „Nun müssen die detaillierten Einzel pläne der Ressorts abgewartet wer den“, so Lin-Klitzing. Darüber hinaus fordert sie neben Investitionen in Schulsanierung, moderne Ausstattung und digitale Infrastruktur auch die Fi nanzierung einer datenschutzkonfor men Bildungs-KI sowie einer bundes weit abgestimmten KI-Strategie für den Schulbereich.
D er dbb berlin hat sein 75-jähriges Bestehen am 7. Juli 2025 mit ei nem Festakt im Wappensaal des Ro ten Rathauses in Berlin gefeiert. Der Regierende Bürgermeister Kai Weg ner würdigte den Beamtenbund als verlässlichen, konstruktiven Partner und versprach, Lohneinbußen wie in der Vergangenheit werde es nicht wieder geben. Die Interessenvertre tung habe „nicht nur beträchtliche Verbesserungen im Bereich Arbeits zeit, Laufbahnentwicklung und Ent lohnung durchgesetzt.“ Das Engage ment habe auch „erheblich zur Moti hung (VBE) und der Deutsche Phi lologenverband (DPhV) zeigen sich vom Entwurf des Bundeshaushalts enttäuscht. VBE-Bundesvorsitzender Gerhard Brand begrüßt zwar grund sätzlich die geplanten 6,5 Milliarden Euro für die Handlungsfelder Digitali sierung und Betreuung in Schulen: „Die Investitionen werden dringend benötigt. Allerdings ist das mehr ein Signal als eine wirkliche Richtungsent scheidung. Es ist zu erwarten, dass dieses Geld lediglich Impulse setzen soll. Was es aber braucht, sind lang fristige und nachhaltige Investitionen in die digitale Infrastruktur – ein Digi talpakt für die Ewigkeit, sozusagen.“ Brand betont außerdem, dass die fi nanzielle Ausstattung der Schulen entscheidend von der Priorisierung der Mittel aus dem Infrastrukturson dervermögen abhängt. „Es ist ein rich tiger Schritt, den Ländern die Verant wortung für diese Investitionen zu überlassen. Sie wissen am besten, wie sie auf die großen Herausforderungen D er Verband Bildung und Erzie
vation aller Beschäftigten beigetra gen, ohne die der ö ff entliche Dienst nicht funktionieren kann“, so Wegner. Der dbb Bundesvorsitzende Volker Geyer lobte das große Vertrauen, das der dbb berlin in der Hauptstadt genießt. „Seit seiner Gründung hat der dbb berlin eine zentrale Rolle gespielt, wenn es um die Gestaltung der Arbeitsbedingungen im ö ff entli chen Dienst der Hauptstadt ging“, sagte Geyer. Zugleich forderte er ein Investitionsprogramm gegen den Personalmangel im ö ff entlichen
dbb Lehrerverbände: Bildungsausgaben bleiben hinter Erwartungen zurück
Foto: © Jet-Foto
Gerhard Brand, Bundesvorsit zender des VBE
Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsit zende des DPhV
vor Ort reagieren.“ Er verweist zu gleich auf die Bedeutung einer ge rechten Verteilung der Mittel: „Wir wissen, dass die Reparatur maroder Brücken, das Schließen von Lücken in der digitalen Infrastruktur und ein sta biles Gesundheitswesen wichtig für unsere Gesellschaft sind. Gleichzeitig sind Investitionenin die Bildungsinfra struktur Investitionen in die Zukunft dieses Landes. Gerade mit Blick da rauf, wer das Sondervermögen durch Wirtschafts- und Arbeitsleistung fi nan zieren muss, ist es eine Frage der Ge rechtigkeit, der jüngeren Generation
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