Profil 7-8/2024

PROFIL // Auslandsschulen

Anbauarbeiten notwendig. Am 6. Juli legt Bundestagspräsident Dr. Eugen Gerstenmaier den Grundstein zum Schulneubau in Mira fl ores, Avenida Benavides, dem jetzigen Standort der Schule. 1963 wird die erste Reife prüfung abgenommen. Vorausset zung sind entsprechende Deutsch kenntnisse, die einheimische Hoch schulzulassung (in Peru nach dem 11. Schuljahr) und ein zweijähriger Abiturvorbereitungskurs. 1973 wird der sogenannte Seitenein stieg im Sinne der sozialen Ö ff nung eingeführt: dreißig Stipendiaten aus rund zwanzig in Schulnähe liegenden staatlichen Schulen werden in eine neue erste Klasse der Secundaria (7. Schuljahr) aufgenommen. Die Strukturen der Schule sind auf grund peruanischer und deutscher Vorgaben ständigen Anpassungspro zessen unterzogen. Die Schule meis tert diese und entwickelt sich auch baulich konstant weiter. Dabei ist sie eine Begegnungsschule, deren mut tersprachlich deutschsprachige Schülerschaft schrumpft. Deutsch als Fremdsprache gewinnt im Kindergar ten, der Primaria und der Secundaria immer mehr an Bedeutung. Das Deutsche Sprachdiplom der Stufe I und II der Kultusministerkonferenz wird eingeführt. 2002 wird ein Abkommen mit zwölf Universitäten des Landes geschlos sen. Sie garantieren den direkten Zugang der Abiturientinnen und Abi turienten ohne die üblichen Aufnah meprüfungen. Dies unterstreicht die herausragende Stellung der Hum boldtschule unter den peruanischen Privatschulen. Die Schule entwickelt sich im neuen Jahrtausend in vielen Bereichen bemerkenswert positiv weiter und erwirbt sich ihren bedeutenden Platz im Netzwerk der Region, aber auch im Rahmen des Weltverbands Deut scher Auslandsschulen. Die Ausstat

Der Auslands schulreferent des DPhV Rolf Knieling (r.), Gisela Landa Rojas (seit 2002 mit dem Posten der peruanischen Schulleitung betraut) und Thomas Czaska (von Deutschland

Foto: DAS Peru

vermittelter Schulleiter)

38 PROFIL // 7-8/2024 1934 löst sich der Schulverein auf, da die Schule die verbliebenen neun zehn Schüler nur nach deutschen Realschulvorgaben unterrichtet. Als solche wird sie 1938 von Deutsch land anerkannt. Von 1942 bis 1952 bleibt die Schule geschlossen und wird am 1. April unter dem Namen ,Colegio Alexander von Humboldt’ 1879 macht der peruanisch-chile nische Krieg dem Aufschwung der Schule eine jähes Ende. Erst 10 Jahre später wird die Schule wiederbelebt, aber mit einem überwiegend perua nischen Lehrplan. 1910 begründet sich die Deutsche Schule (Colegio Alemán). Deutsch bleibt Unterrichts sprache, die Lehrpläne müssen sich jedoch den peruanischen Vorgaben anpassen. Den Wirren des Ersten Weltkriegs geschuldet fehlen die aus Deutschland vermittelten Lehrkräfte; dennoch wird die Schule mit dem abgeschlossenen Aufbau der Sekun darschule zur peruanischen Voll anstalt und führt somit zur perua nischen Hochschulreife. 1920 hat die Schule 479 Schüler, davon 130 Deutsche und Peruaner deutscher Herkunft sowie 333 Peruaner und 16 sonstige Nationalitäten. Der deut sche Schulverein der deutschen Schule protestiert 1922 letztendlich mit Erfolg gegen die Entscheidung der peruanischen Behörden, nur Englisch und Französisch als Fremd sprachen zuzulassen.

wieder erö ff net. Als Aufgaben stellt sich die Schule: a) Die Erhaltung und P fl ege der Mut tersprache der deutschsprachigen Kinder. b) Die fremdsprachigen Kinder sol len zur deutschen Sprache und Kultur hingeführt werden. c) Die Anerkennung als o ffi zielle Schule des Landes ist anzustreben, da die meisten Schülereltern in Peru ansässig sind und somit für ihre Kinder einen staatlich aner kannten Schulabschluss wünschen. d) Die Schule soll eine Begegnungs schule werden, die den perua nischen und deutschen Lehrplänen gleichermaßen Rechnung trägt. 1956 tri ff t die erste durch das Aus wärtige Amt in Bonn vermittelte Lehrkraft ein. Die höhere Schüler- und Klassenzahl machen Um- und

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Thomas Czaska mit seiner Nach folgerin, Gudrun Horst de Cues tas, die persönlich zur Übergabe in Lima war und ihre Aufgaben im August übernimmt mit Rolf Knieling

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