Profil 7-8/2024

PROFIL // Begegnungen

Gespräch mit Hamburgs Senatorin für Schule und Berufsbildung Ksenija Bekeris

Austausch grundsätzlicher Positionen von Gerald Lamker und Julius Jung A nfang Juli fand ein Gespräch zwischen Senatorin Ksenija Bekeris und der DPHV- Bun Foto: DL Hamburg

35 PROFIL // 7-8/2024 wendige Reformierung der Arbeitszeit verordnung nicht thematisiert werden. Bekeris versprach diese Themen bei schriftlicher Nachfrage beantworten zu wollen.  kräfte angesprochen, die gerade mal zwei Wochenarbeitszeitstunden Ent lastung zugeteilt bekommen. Hier wurde eine altersgerechte Entlastung angemahnt, die einer hinreichenden Fürsorgep fl icht entspricht und darauf verwiesen, dass es Bundesländer gibt, die ihren älteren Bediensteten bis zu vier Unterrichtsstunden Entlastung vor Eintritt in die Pension gewähren und damit ihren Beitrag leisten, die Lehr kräfte bei der Gesunderhaltung im Beruf zu unterstützen. Auch auf die zusätzlichen Belastungen durch die schriftlichen und mündli chen Überprüfungen in der Klassen stufe 10 in den Hauptfächern für Schü lerinnen und Schüler sowie die Lehr kräfte wurde deutlich hingewiesen. Hier präsentiert sich Hamburg in einer unnötigen singulären Stellung aller Bundesländer. Zumindest hier scheint es zu Änderun gen zu kommen. Nach unseren aktuel len Informationen soll diese unnötige Zusatzbelastung für alle Beteiligten ab dem kommenden Schuljahr fallen ge lassen werden. Aufgrund der zeitlichen Dimensionen des angesetzten Gesprächs konnten weitere Inhalte wie Rechtssicherheit bei digitalen Prüfungsformaten, die Thematik der Internationalen Vor bereitungs-Klassen sowie die Über arbeitung der APO-AH und die not

desvorsitzenden, Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing sowie Gerald Lamker (Vorsitzender Philologenverband Hamburg im dlh) und Julius Jung (stellvertretender Vorsitzender) statt. In dem kurzweiligen Gespräch ging es zunächst um ein Kennenlernen und um den Austausch grundsätzlicher Positionen. Im Rahmen der Vorstel lung verdeutlichte Bekeris vor dem Hintergrund ihres beru fl ichen Werde ganges die für sie in ihrem politischen Handeln priorisierten Ziele Chancen gleichheit, die bessere Gestaltung des Übergangs von Kita in die Primarstu fe, sowie von Primarstufe in die 5. Klasse der nachfolgenden Schulen. Nach ihrer Expertise würde sich ein nicht unerheblicher Teil der Schüler unwohl beim Übergang fühlen. Dies gilt es in den Fokus zu nehmen. Auch die Demokratiebildung in der Schule im Sinne von Partizipation, Mit entscheiden aber auch der Befähi gung ,Zurückstellen’ zu können, seien ihr wichtig. Im zweiten Teil des Gespräches konn te zumindest eins der fünf vom Philo logenverband vorgeschlagenen The men in Grundzügen erörtert werden. Hierbei ging es vor allem um die Lehr kräftegewinnung, die Qualitätssiche rung der Lehrerausbildung sowie der gesundheitlichen Fürsorgep fl icht ge genüber der Bestandslehrerschaft. Einigkeit bestand darin, dass die Aus bildung zur ,Ein-Fach-Lehrkraft’ nicht

v.l.n.r.: Julius Jung, Susanne Lin-Klitzing, Ksenija Bekeris und Gerald Lamker

dazu führen darf, dass die zukünftige Lehrkraft dauerhaft nur ein Fach un terrichtet, sondern dass das Ziel sein sollte, diese Lehrkraft in einem zwei ten Fach nachzuquali fi zieren. Uneinigkeit bestand bezüglich der Be wertung der Attraktivität des Hambur ger Schuldienstes für Berufsanfänger, denn man kann in Hamburg als Gym nasiallehrer mit bis zu 29 Stunden ein gesetzt werden. Diese Unterrichtsver p fl ichtung sinkt erst über die Jahre mit Übernahme weiterer Aufgaben und Funktionen. Dies führt dazu, dass Schulleitungen oftmals dazu raten, dass man zunächst nicht mit einer vollen Stelle beginnt. So erklärt sich auch, dass in Hamburg im Vergleich zu allen anderen Bundesländern der Anteil der Teilzeitbeschäftigung am höchsten ist. Bezüglich der Lehrkräf tegewinnung wurde vom Philologen verband ferner darauf hingewiesen, dass die aktuelle Besoldung der Refe rendare unzureichend sei, gerade vor dem Hintergrund der erhöhten Le benshaltungskosten in einer Groß stadt wie Hamburg. Ebenso wurde das Thema der unzu reichenden Entlastung für ältere Lehr