Profil 7-8/2024

PROFIL // Termine

brachte die Perspektive der im öf fentlichen Diskurs oft übersehenen beru fl ichen Schulen ein, die durch die Ansprüche der Wirtschaft an ihre Auszubildenden in Sachen tech nischer und digitaler Innovation be reits sehr weit in ihren Prozessen sind – gleichzeitig dabei aber in der Umsetzung mit Verwaltungsvor schriften zu kämpfen haben. Dazu kämen unterschiedliche Ansprüche der jeweiligen Arbeitgeber der Azu bis, die miteinander vereinbart wer den müssten. Innovative Ansätze wie Auslandsaufenthalte von Azubis würden von großen Unternehmen begrüßt, kleinere Handwerksbetrie be könnten sich gegebenenfalls den Ausfall nicht leisten. Neben zahlreichen neuen Kenntnis sen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung ,Kom petent, digital, vernetzt? Innovatio nen für die Schule von heute!’ in ih ren Arbeitsalltag mitnehmen, lässt sich insgesamt festhalten: Die Ver mittlung von Medienkompetenz und die erfolgreiche Integration di gitaler Medien und innovativer An sätze in den Schulalltag brauchen die gemeinsame Anstrengung und Kooperation aller Beteiligten – Lehr kräfte, Eltern, Bildungsexperten, Politik und andere Institutionen der Gesellschaft, von Unternehmen über Vereine bis Bildungsinitiativen. Die nächste DL-Fachtagung ist schon in Planung: ein Kongress zum Thema Demokratie- und Werteer ziehung am 14. März 2025, von 10:00 bis 16:30 Uhr in der Luther stadt Wittenberg in den Räumen der Stiftung Leucorea. Sie wird ge plant als Kooperation von DPhV und dem Deutschen Lehrerver band. Die Landeszentrale für politi sche Bildung Sachsen-Anhalt und das Ministerium für Bildung Sach sen-Anhalt sind als weitere Koope rationspartner angefragt. 

Foto: DL

v.l.n.r.: Prof. Dr. Katharina Scheiter, Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Alexander König

24 PROFIL // 7-8/2024 Nach den Workshops kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum abschließenden Panel erneut zusammen – es stand unter dem Titel „Schule vernetzen. Strukturen für innovative Schule scha ff en“. Prof. dafür braucht und welche neuen Perspektiven erö ff net werden. Aus solchen Projekten nähmen Schüle rinnen und Schüler grundlegende Kenntnisse mit, wie KI-Anwendungen und insbesondere Large Language Models funktionieren, welche Vortei le sie haben, aber auch wo die Gren zen der Anwendung liegen und mit welchen kritischen Fragen man sich die Ergebnisse anschauen sollte. Drei Workshops standen den Teil nehmenden im Anschluss zur Aus wahl. Unter den Titeln „ChatGPT und Co – fünf Ebenen des Einsatzes von generativer KI im Schulalltag“, „Kreativ mit KI: Entdecken, gestalten und re fl ektieren mit generativer KI“ und „Richtig prompten: Welche KI ist die richtige für mich und wie schrei be ich einen guten Prompt?“ lernten die Lehrkräfte neue Aspekte von KI kennen und anwenden, die sie in Zukunft im Unterrichtsalltag einset zen können.

Dr. Anne Sliwka von der Universität Heidelberg stellte in ihrer Keynote am Beispiel des kanadischen Schul systems vor, welche Bedeutung sys tematische Datenerhebung und Da tenauswertung für Schulen haben kann und wie die Schulen in ihrer Entwicklung und Unterrichtsgestal tung darauf reagieren. Im Gespräch mit der Moderatorin Corinna Sahl sprachen Prof. Sliwka, Pankraz Männlein (Schulleiter einer Berufs schule in Bayern und Bundesvorsit zender des BvLB) und Ekkehard Thümler (Gründer von ,Tutoring for all’) über das, was Schulen in ihrem Alltag benötigen, um Innovation um zusetzen. Prof. Sliwka wies darauf hin, dass Deutschland in vielen Be reichen von einer Projektkultur ge prägt sei: Es würden in einer ,Ruck’- Mentalität Projekte für kürzere Zeit räume gefördert, anstatt kontinuier liche Prozesse in Gang zu setzen. Ekkehard Thümler, der mit seinem Unternehmen ,Tutoring for All’ digi tal gestützte Leseförderung an alle Schulen und insbesondere Grund schulen bringen will, nimmt große Innovationsblockaden an den Schu len wahr und fragt, wie sich diese au fl ösen lassen. Pankraz Männlein

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