Profil 1-2/2025
PROFIL // DPhV-Standpunkte
gang auf die Schule geht!“ Dazu for dert die Bundesvorsitzende des DPhV die Landesregierungen auf. Lin-Klitzing weiter: „In der richtigen und wichtigen Debatte um all gemein nachlassende Schulleistun gen werden besonders leistungs fähige und begabte Schülerinnen und Schüler leider oft übersehen. Dies ist in mehrfacher Hinsicht be dauerlich. Zum einen haben sie ge nauso wie alle anderen einen An spruch darauf, gemäß ihren Fähig keiten optimal gefordert und best möglich gefördert zu werden. Zum anderen lässt sich auch die Gesell schaft dadurch enormes Potential entgehen. In Wirtschaft und Wissen schaft tragen außerordentliche Ta lente zu großen Innovationen bei.“ Hier brauchen – aus Sicht des Deut schen Philologenverbandes – Lehr kräfte und ihre Schülerinnen und Schüler mehr Unterstützung und mehr umgesetzte „Drehtür“-Model le, damit besonders leistungsfähige Schülerinnen und Schüler mehr und anderes lernen können. Dies könne beispielsweise in Angeboten für das Erlernen weiterer Fremdsprachen
ab der fünften oder sechsten Klasse bestehen, durch vertiefende Auf gaben und die vorbereitende Beglei tung für Wettbewerbe in Mathe matik und den Naturwissenschaften in zusätzlichen Lerngruppen gesche hen sowie durch Teilnahmeange bote für „Junior-Universitäten“. „Verlieren Sie die leistungsfähigen und begabten Schülerinnen und Schüler an unseren Schulen nicht aus dem Blick“, appelliert Lin-Klitzing und wirbt für mehr Angebote zur Begabtenförderung, die von Bund und Ländern gemeinschaftlich un terstützt werden sollten. Hier lobt sie das bestehende Programm „Leis tung macht Schule“ (LemaS), bei dem es aber nicht allein belassen werden dürfe. LemaS ist eine Initia tive der Kultusministerkonferenz (KMK) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), die darauf abzielt, leistungsstarke und potenziell besonders leistungs fähige Schülerinnen und Schüler zu fördern. Das bundesweite Projekt wurde 2018 gestartet und läuft über zehn Jahre. Auch im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) gebe es
noch viel zu tun. Lin-Klitzing: „Län der und Bund müssen mit bereichs spezi fi scher Bildungs-KI die sinnvol le Rolle in der schulischen Bildung selbst gestalten und sich nicht be stehenden KI-Modellen ausliefern.“ Die Kultusministerkonferenz hatte dazu im Oktober Handlungsempfeh lungen beschlossen. [1] Diese sind aus Sicht des DPhV nicht ausrei chend. Die Bemühungen zwischen den Ländern und dem Bund, ein ho heitlich betriebenes, datenschutz konformes, für pädagogische Zwe cke trainiertes und damit didaktisch besonders zielführendes Large Language Model für den schu lischen Bildungsbereich bereit zustellen, sollten konzeptionell nicht am Ende, sondern am Anfang des jetzigen Prozesses stehen, damit Lehrkräfte und ihre Schülerinnen und Schüler geschützt ihre „critical computational literacy“ erwerben können. [1] KMK Website, letzter Aufruf 23.12.24 Pressemit teilung vom 10.10.2024: Bildungsministerkonferenz verabschiedet Handlungsempfehlung zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz
Pressemitteilung vom 23. Dezember 2024
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