Blickpunkt Schule 5/2021

Resolution Inhalt – Sprache – Kompetenz Der Hessische Philologenverband zur Bedeutung eines Wissenskanons S eit Jahren wird in der schulischen Bildung das Hohe Lied der derzudriften, die Gefahren für den gesellschaftlichen

Berichte

» Tassenaktion am Herdergymnasium

Für warme Getränke in der kalten Jahreszeit Die Tassenaktion des Bezirks Kassel wurde fortgesetzt N ach dem großen Erfolg der ersten Tassen- aktion des Bezirks Kassel, bei der im Früh- jahr sechs Gymnasien und Gesamtschulen in Nordhessen mit hphv-Tassen und Lindor-Kugeln bedacht wurde, ging es nun in die zweite Runde. An- stoß dazu gab die Versammlung des Bezirks im Sep- tember, auf der mehrere Kolleginnen und Kollegen, deren Schulen noch nicht ’versorgt‘ worden waren, den Wunsch äußerten, auch ein paar der großen weißen Tassen mit dem blauen hphv-Logo zu erhal- ten. Diesen Wunsch konnte der Bezirksvorsitzende Boris Krüger nun in Zusammenarbeit mit der Ge- schäftsstelle erfüllen. Direkt nach den Herbstferien übergab er vier Schulvertrauensleuten aus Kassel und Umgebung jeweils sechs Tassen und zwei große Beutel mit Lindor-Kugeln für ihre Schulen. Der Schwerpunkt lag diesmal bei den Oberstufengym- nasien des Schulamtsbezirks Kassel. So fanden dann die Kolleginnen und Kollegen dieser Schulen zwischen Ende Oktober und Mitte November in den Lehrerzimmern die Tassen und Süßigkeiten vor – zusammen mit einem Gruß des Bezirks und hphv- Materialien. Die Versüßung des Starts in die kalte Jahreszeit führte zu vielen positiven Rückmeldun- gen – nicht nur von Mitgliedern des Hessischen Philologenverbandes. Boris Krüger

Zusammenhalt wachsen per- manent. Dem kanonischen Wissen kommt als Bindeglied hier eine wichtige gesell- schaftliche und schulische Bedeutung zu. Gleiches gilt auch für die Sprache, deren integrative Funktion in einer diverser werdenden Gesell- schaft nicht unterschätzt werden darf. Das überbordende ideolo- giegesteuerte Gendern ist nach Ansicht des Hessischen Philologenverbandes mit diesem Funktionsverständnis nicht vereinbar. Gegen ein gendersensibles Sprechen, etwa die Doppelnennung der Geschlechter, auch ge- schlechtsneutrale Formulie- rungen, ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Femi- nistische Ersatzformen mit Genderstern, Doppelpunkt sowie Glottisschlag erschwe- ren jedoch die zwischen- menschliche Kommunikati- on. Der Philologenverband bevorzugt dagegen ein grammatisch korrektes Gen- dern. Von verkomplizierten Formulierungen, die zwar gendergerecht erscheinen, aber grammatisch falsch und kommunikativ ineffizient sind, sieht er ab. Schulische Bildung – ob inhaltlich oder sprachlich – dient der Entwicklung der Schülerpersönlichkeit. Diese in all ihren Facetten zu för- dern, sollte vorrangiges Ziel schulischen Unterrichtens sein.

Kompetenzvermittlung ge- sungen – leider zulasten der grundlegenden Wissensver- mittlung, die im Gegenzug immer weiter vernachlässigt wurde. Gegen diese Tenden- zen hat sich der Hessische Philologenverband auf seiner diesjährigen Vertreterver- sammlung in Fulda massiv ausgesprochen. In einer Re- solution verweist der Verband der Gymnasiallehrkräfte auf die hohe Bedeutung eines Wissenskanons, der sich zwar im Diskurs entwickeln solle, dessen Inhalte aber nicht be- liebig sein könnten und deren Qualität den Bildungsan- sprüchen genügen müsste. Unterricht ist nach Mei- nung der Philologen nur dann sinnvoll, wenn dem Kompe- tenzerwerb auch klar defi- nierte, verbindlich zu lernen- de Wissensbestände zugrun- de liegen. Gibt es hier Defizi- te, werden sachliche Diskus- sionen zunehmend erschwert bzw. unmöglich; Betroffen- heitsgesten und überspann- ter Empfindsamkeit werden Tür und Tor geöffnet. Inhalte und Wissen dürfen nicht als Ballast verstanden werden, sie sind vielmehr das Vehikel, mit dessen Hilfe Gegenwärti- ges und Zukünftiges struktu- rierbar wird. Kompetenzen, an solcherart verstandenem Wissen geschult, komplettie- ren schlussendlich Bildung. Seit einiger Zeit droht un- sere Gesellschaft auseinan-

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» Tassenaktion an der Jacob-Grimm-Schule

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