Blickpunkt Schule 5/2019

Wertschätzung der Arbeit von Gymnasiallehrkräften Die bildungspolitischen Sprecher der CDU (Armin Schwarz), Bündnis 90/Die Grünen (Daniel May), SPD (Manuela Strube in Ver- tretung für Christoph Degen) und FDP (Moritz Promny) sowie der Vorsitzende des dbb Hessen, Heini Schmitt, schlossen sich mit Grußworten an. Alle Rednerinnen und Redner gratulierten dem neuen Vor- stand und betonten die gute und verlässli- che Zusammenarbeit mit dem Hessischen Philologenverband. Sie hoben die beson- dere Wertschätzung der Arbeit an den Gymnasien hervor und die Bedeutung ei- nes qualitativ hochwertigen Unterrichts. Dies bekräftigte auch der hessische Kultusminister Prof. Dr. Alexander Lorz, den die Delegierten ebenfalls am Freitag begrüßen durften. In seiner Rede ging Lorz auf das Motto der Vertreterver- sammlung ein und betonte, dass die ho- he Wertschätzung der Arbeit von Lehr- kräften gerade aufgrund seiner Erfahrun- gen in den letzten Jahren noch mehr ge- stiegen sei. Bei zahlreichen Besuchen von Schulen sowie außerschulischen Ein- richtungen seien ihm immer wieder Lehr- kräfte begegnet, die sich weit über den Unterricht hinaus engagierten, um für Schülerinnen und Schüler besondere Er- lebnisse zu schaffen. Er wisse, dass man nicht allen gerecht werden könne, wies aber darauf hin, dass die Landesregie- rung zahlreiche Maßnahmen eingeführt habe, um den Lehrkräften die Arbeit zu erleichtern und die Belastung zu senken. Der Kultusminister ging weiterhin auf den gestiegenen Anspruch an Schulen ein. Der gesellschaftliche Wunsch, Schule solle möglichst alles regeln, spiegele sich wider in Forderungen nach zusätzlichen Lehrinhalten wie zum Beispiel gutes Be- nehmen, gute Ernährung, Ausfüllen von Steuererklärungen, Abschluss von Miet- verträgen u.v.m. Der Anspruch nach Aus- bildung der Schülerinnen und Schüler für alle Lebenslagen verstärke die Belastun- gen, die an die Lehrkräfte herangetragen würden. Prof. Lorz bezeichnete es als ge- meinsame Herausforderung für Schule und Politik und wies darauf hin, dass es genau aus diesem Grund in dieser Legis- laturperiode keine Veränderung des Schulgesetzes geben werde, sondern

» Dank und Anerkennung für Edith Krippner-Grimme für ihre herzliche Kollegialität und ihr jahrzehnte- langes Engagement im Philologenverband. Die Delegierten applaudierten lang anhaltend. Ihr wurde die Ehrenmitgliedschaft im Hessischen Philologenverband verliehen und darüber hinaus bekam sie die Auszeichnung zur Ehrenvorsitzenden des Bezirks Kassel.

Vertreterversammlung in Kassel

Am zweiten Tag fanden zahlreiche Gäs- te den Weg ins Kloster Haydau. Nach der Begrüßung durch den neuen Vorsitzenden begann der öffentliche Teil der Vertreter- versammlung mit einem Grußwort des Bürgermeisters von Morschen, Ingo Böhm. Die Bundesvorsitzende des Deut- schen Philologenverbandes, Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, gratulierte dem neu- en Vorstand und bedankte sich für die gu- te Zusammenarbeit mit Edith Krippner- Grimme und Jürgen Hartmann. In ihrer Ansprache ging sie auf gemeinsame Posi- tionen und Forderungen der Philologen auf Landes- und Bundesebene ein: • Kein Bundeszentralabitur, aber sehr wohl die Forderung nach mehr Ver- gleichbarkeit zwischen allen Schul- abschlüssen und zwischen den Abitu- ren der Länder auf höherem Niveau. • Eine Leistungsbewertung und Noten- vergabe, die im adäquaten Verhältnis zur erbrachten Leistung steht, wo für eine gute Leistung eine gute Note gegeben wird, aber keine sehr gute, wo eine nicht-ausreichende Leistung ein Nicht-Ausreichend ist und nicht Bestanden und Ausreichend mit 45 Prozent Leistung, so wie es neuerdings

die Notenverordnung der Kultusminis- terkonferenz für die schriftlichen Abiturklausuren vorsieht. • Eine höhere Anzahl einzubringender Kurse aus der gymnasialen Oberstufe in die Abiturwertung als bisher und weniger als zwanzig Prozent durch- gefallene Kurse, nämlich maximal zehn Prozent aus den einzubringenden Kursen für die Abiturwertung u.v.a.m. • Eine Orientierung an den kontinuier- lichen ’Siegerländern’, zuletzt beim IQB-Trend für Mathematik/Naturwis- senschaften, Bayern und Sachsen, die mit einer verbindlichen Grundschul- empfehlung die Übergangssituation zwischen Grundschule und weiter- führenden Schulen offensichtlich besser gestalten. • Mehr Entlastung in der Oberstufe. Das Erreichte ist ein Erfolg, nämlich die eine Entlastungsstunde bei acht Stun- den Oberstufe, jedoch sollte eine hal- be Stunde Entlastung pro vier Stunden Oberstufe hinzukommen, damit auch die Kolleginnen und Kollegen, die über vier und unter acht Stunden in der Gymnasialen Oberstufe unterrichten, ebenfalls entlastet werden! • Aus der einen Mentorenstunde, die aus dem Dialog zwischen dem Hessischen Philologenverband und dem Kultusminister erwachsen ist, sollen zwei werden. Eine Gymnasial- lehrkraft unterrichtet in der Regel zwei Fächer, dementsprechend ist es sinn- voll, pro Fach eine Stunde für die Mentoren vorzusehen und nicht nur die Hälfte davon. Dies dient mit Sicherheit der Qualität des Unterrichts

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» Bruno Götz und Manfred Bräutigam wurden für ihre 50-jährige Mitgliedschaft im HPhV geehrt v.l.n.r.: Andreas Lotz, Manfred Bräutigam, Bruno Götz, der Pensionärsbeauftragte Paul Kötter und Reinhard Schwab

BLICKPUNKT Schule

und ist eine Wertschätzung der betreffenden Kolleginnen und Kollegen.

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