Blickpunkt Schule 4/2024
schaften, den ich an den Herd, an die Waschmaschine oder an die Spülmaschine andocken kann, und gerade für Blinde ist dies ein unge heurer Gewinn bzw. Mehrwert! 2. Beispiel: Die App LINDERA (kostenlos) kann das Sturzrisiko der Senioren senken und hilft, die eigene Beweglichkeit zu erhalten und selbstbestimmt, mobil und sicher zu leben. 3. Beispiel: Die App DeepL ist ein Übersetzer, d.h. er kann in alle Sprachen alle möglichen Inhalte übersetzen. 4. Beispiel: Es gibt ferner die Apps PL@NTNET und PLANTIX, die durch Fotos die Pflanzen ein- deutig bestimmen; oder BIRDNET, die Vogelstimmen erkennt. 5. Beispiel: Es gibt eine KI, die kann Tumore, aber auch Stress und Ängste erkennen. 6. Beispiel: Mithilfe von Whats- App kann ich nicht nur, aber auch mit der Nachbarschaft kommuni zieren und persönliche News aus tauschen … oder mit den Enkeln. Hemmnisse bei der Digitalisierung Je nach Einkommen im Pensions- und Rentenalter ermöglicht oder verhin dert dieses den Zugang zur digitalen Technologie, denn einige davon sind nicht billig in der Anschaffung, andere Apps hingegen sogar kostenlos (siehe oben) . Digitale Teilhabe ist soziale Teilhabe und helfendes Umfeld Da auch und gerade im Alter die ge sellschaftliche Teilhabe wichtig ist und bleibt, sollte der Zugang zur Digi talisierung gesucht und erhalten blei ben, denn digitale Teilhabe ist soziale Teilhabe, d.h. ich nehme am gesell schaftlichen Leben teil, so wie es sich weiterentwickelt bzw. weiterentwi ckelt hat. Das betrifft die Bahnkarte ebenso wie die Museumskarte oder Opernkarte, digitale Bestellung von Konzerten oder Kinobesuch. Hierbei ist wichtig, dass die älteren Mitbürger durchaus weitgehend informell (83 Prozent) statt formal (23 Prozent) sich diese Techniken durch ihre Um gebung aneignen, zum Beispiel durch → → → → →
die Enkel. Das eigentliche Lernen (neben der Starthilfestellung) passiert danach nur durch das TUN. 2. Thema: Die Polizei informiert (wie man sich schützen kann und muss) Hat uns das erste Thema insbesonde re die Vorzüge der Digitalisierung ge zeigt, auch was die ‘soziale Teilhabe’ dadurch betrifft, hat das ganze The ma auch eine Kehrseite: Auch die Kri minalität beschäftigt sich mit den Möglichkeiten der Digitalisierung und der KI, um Menschen zu betrügen und sich selbst zu bereichern. Polizeiober kommissar Andreas Kremrich, der im Kriminalermittlungsdienst tätig ist, hat uns hierzu einige anschauliche Beispiele gezeigt, für die wir ‘geimpft’ sein sollten. Noch einmal: Enkeltrick 2.0 Ergänzend zu meinem Beitrag in Blickpunkt Schule 2/2024 (S. 44 f.) möchte ich auf folgende Punkte hin weisen: Legen Sie sich im Vorfeld für einen eventuellen Anruf in dieser Be trugsmasche einen Namen zurecht, der nicht in ihrer Verwandtschaft vor kommt, um allein schon damit den Betrüger zu überführen. Bei den Sze narien dabei (Unfall, notwendige OP und Ähnliches bei einem direkten An verwandten mit hohen Beträgen der [An-]Zahlung von 4000 bis 20000 Euro, garniert mit falschen Polizisten, Staatsanwälten und Ärzten) behalten Sie einen kühlen Kopf, zumal mit einer KI-Cloning täuschend echt die Stim me der Anverwandten sind! Bitte un bedingt jeden Versuch dieser Sparte der Polizei melden (auch für deren Statistik), möglichst vor einer mit der Polizei verabredeten fingierten Geld übergabe, und nicht aus falscher Scham heraus dies unterlassen. Die Masche mit den Gewinn- versprechen Obwohl man an keinem Gewinnspiel sich beteiligt hat, wird man per Mail oder per Telefon benachrichtigt, zum Beispiel ein wertvolles Auto gewonnen zu haben. Im Verlauf, wie und wann nun dieser hochpreisige Gewinn abzu
holen ist, tauchen dann plötzlich ‘Schwierigkeiten’ auf und ‘fallen Ge bühren’ an (die formal ja nur ein Bruchteil des Gewinns darstellen!). Da das Angebot so verführerisch er scheint, fallen laut Polizeiangaben sehr viele darauf herein und verlieren mehrere Tausend Euro, natürlich ohne den vermeintlichen Gewinn zu erhal ten. Also auch hier die Polizei ein schalten; dort werden diese Gescheh nisse als Information benötigt und deren Rat steht Ihnen darüber hinaus zur Verfügung. Die Masche beim Einkaufen Die erste Masche: Oft liegt die Geldbörse im Einkaufswagen. Ein Mensch spricht Sie beim Einkauf an und lenkt Sie ab, ein Zweiter greift die Geldbörse und entfernt sich, wenig später der erste ‘Ge sprächspartner’. Eine zweite Masche: Sie sind beim Einladen ins Auto nach dem Ein kauf und der Korb mit der Geld börse liegt bereits auf dem Bei fahrersitz. Wiederum spricht auf der Fahrerseite ein Passant Sie an und verwickelt Sie in ein kurzes Gespräch, der Komplize nähert sich von anderer Seite der Beifah rertür, öffnet diese vorsichtig, nimmt die Geldbörse an sich und entfernt sich, wenig später der andere auch. Die Masche mit den falschen E-Mails Es werden täuschend ähnliche E-Mails von DLH oder Banken versendet, bei deren Öffnen eine Schadsoftware, ein ‘Trojaner’ installiert wird, der nicht nur Ihren Computer nahezu unbrauchbar machen kann, aber vor allen Dingen den einzigen Zweck hat, sich bei Ihnen einzuhaken und alle möglichen Daten abzugreifen. Hinweis: Genau auf das Logo schauen, da an Kleinigkeiten durchaus die Fälschung vor dem Öff nen zu erkennen ist. Auch hier: Bei Unsicherheit ggf. die richtige DLH- oder Bankadresse kontaktieren (sind auf der jeweiligen Homepage zu er fahren). Der Betrug lauert an vielen Ecken! Bleiben Sie wachsam! Heinz Seidel, Seniorenbeauftragter des hphv → →
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