Blickpunkt Schule 4/2022
Pensionärstreffen in Alsfeld
enthält eine beeindruckende, massi ven Mittelstütze. Der Raum ist ebenso wie das benachbarte, heute als Trau zimmer dienende Gerichtszimmer or namental ausgemalt. Beim gemeinsamen Mittagessen im ’San Marino’ informierte der Senio renbeauftragte über aktuelle besol dungsrechtliche Fragen und Ver bandsthemen. Wie wichtig die Mit gliedschaft im Philologenverband auch für Pensionäre ist, wurde in den Gesprächen immer wieder betont. Am Nachmittag stand die Bedeu tung der Reformation für Alsfeld im Mittelpunkt der Stadtführung. In der seit 1525 protestantischen Walpurgis kirche (Stadtkirche) finden sich ver schieden Baustile und Erweiterungen von der Gotik bis zum Barock. Der Kontrast zwischen dem hochgoti schen Kirchenschiff und dem hellen, mit einer Empore (1638) ausgestatte ten Chor prägt den Innenraum der Kirche. Auf seinemWeg zum Reichstag nach Worms (1521) beherbergte Als feld Martin Luther. 1525 führte Alsfeld als eine der ersten Städte Hessens die neue Lehre und Gottesdienstordnung ein. Luther war Doktorvater des Als felder Augustinermönchs und späte ren Reformators Tilemann Schnabel. Am Ort des ehemaligen Augustiner klosters, das Landgraf Philipp 1527 auflöste, endete die Führung. Bei Kaffee und Kuchen in der Stadt bäckerei Café Rahn klang das Treffen aus. Nach einem eindrucksvollen Tag, an dem auch der gemeinsame Aus tausch nicht zu kurz kam, traten die Ruheständler die Heimreise an.
von PAUL KÖTTER Seniorenbeauftragter des hphv
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gemeldete krankheitsbedingt nicht teilnehmen. Unter den zwanzig Teil nehmern befand sich auch die Senio renbeauftragte des Deutschen Philo logenverbandes, Edith Krippner Grimme. Sie ist vielen Verbandsmit gliedern auch durch ihr langjähriges Engagement im hphv bekannt. Vor dem Rathaus begrüßte Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule die Gruppe. Stephan Paule ist ausgebil deter Gymnasiallehrer. Er war im Re ferat Lehrerbildung des Hessischen Kultusministeriums tätig, bevor ihn die Alsfelder 2013 zum ersten Mal zum Bürgermeister wählten. Ausgehend vom Marktplatz ließ Stadtführer Hans-Jürgen Stinder die Stadtgeschichte lebendig werden. Verwinkelte Gassen, markante Häuser und idyllische Plätze waren Teil des Rundgangs. Stinder bereicherte die fachkundige Führung durch einen großen Schatz an Anekdoten. Gern beantwortete er die Fragen der inte ressierten Ruheständler. AmVormittag besuchte die Gruppe das historische Rathaus. Auf drei stei nernen Arkarden erhebt sich ein kunsthistorisch bedeutendes Fach werkgebäude aus dem 16. Jahrhun dert. Der Sitzungsraum im zweiten Stock, ursprünglich ein Tanzboden,
D ie Pensionäre des Hessischen Philologenverbandes trafen sich in diesem Jahr am7. Sep tember bei sommerlichen Temperatu ren in Alsfeld. In den Jahren zuvor war das Pensionärstreffen coronabedingt zwei Mal ausgefallen. Der Europarat verlieh Alsfeld 1975 den Titel ’Europäische Modellstadt für Denkmalschutz’. Über 400 Fachwerk häuser aus sieben Jahrhunderten prä gen das Bild einer der schönsten Alt städte Deutschlands. Unter dem Motto ’Hut ab!’ feiert Alsfeld 800 Jahre Stadtrechte. Der Legende nach geht der Name der Stadt auf den Ausruf eines Ritters zu rück, dem nahe der heutigen Stadt der Wind ständig den Hut (das Barett) vom Kopf wehte. Er rief: »Als fällt [Alsfeld] mer de Hut vom Kopp!« Das Motto des Jubiläums wurde in Anleh nung an diese Legende, aber auch zur Erinnerung an die ehemalige Alsfelder Hutfabrik Rockel gewählt. Bunte Hut girlanden über den Straßen der Alt stadt und auch in Gebäuden wie dem historischen Rathaus begrüßen die Besucher und unterstreichen das Motto als farbenfroher Stadt schmuck. Zusammen mit seiner Frau Dagmar hatte der Seniorenbeauftragte des hphv, Paul Kötter, das Treffen vorbe reitet. Nachdem es ausgebucht war, konnten leider einige zumTreffen An
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