Blickpunkt Schule 3/2024
lichen Zukunft unserer Jugendlichen geebnet. Das Ziel der beruflichen Orientierung ist es daher, dass die Jugendlichen am Ende ihrer schulischen Laufbahn in der Lage sind, eine ihren individuellen Kompetenzen und Begabungen entspre chende fundierte Berufs- oder Studienwahlentscheidung zu treffen, um die dann an sie gestellten Anforderungen auch bewältigen zu können. Da jeder Jugendliche die Chance haben soll, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, ist eine möglichst zielgerichtete, frühe Hinführung zum Beruf unerlässlich. Die Bedeutung der beruflichen Ori entierung sowie einer inkludierten ökonomischen Bildung ist hierbei also nicht nur von den einzelnen Schülerinnen und Schülern aus gedacht, sondern ist vor dem Hintergrund des enormen Fachkräftebedarfs auch aus gesamtgesell schaftlicher und ökonomischer Perspektive von heraus- ragender regionaler und überregionaler Bedeutung. Berufliche Orientierung im gymnasialen Bildungsgang Wir blicken in Hessen auf eine überaus erfreuliche Entwick lung der Abiturientenquote und somit der Studienberechti gungsquote, was für die hohe Qualität des hessischen Lan desabiturs spricht. Zugleich wurden, um das Thema beruf liche Orientierung der Schülerinnen und Schüler im gym nasialen Bereich insbesondere im Hinblick auf die Gleich
wertigkeit von dualer und akademischer Ausbildung zu stärken, gerade in der jüngeren Vergangenheit eine Reihe von Maßnahmen zur praxisnahen beruflichen Orientierung intensiv vorbereitet und umgesetzt. Die vielfältigen Projekte und Initiativen zur beruflichen Orientierung, die an Hessens Schulen in unterschiedlichen Ausformungen und Gestalten in den regionalen Netzwer ken gewinnbringend in den Jahreskreis der Schulen inte griert sind, erhalten hier im Sinne der Vergleichbarkeit und Qualitätssicherung eine verbindliche Grundlage. So wurde bereits vor nahezu zehn Jahren an Gymnasien per Erlass 1 neben dem Betriebspraktikum in der Sekundarstufe I ein zweites Betriebspraktikum in der Sekundarstufe II einge führt. Bereits dieser Erlass beinhaltete zudem für alle Bil dungsgänge – also auch für Gymnasien – die Verpflich tung, ein fächerübergreifendes Curriculum für berufliche Orientierung zu erstellen. Zum einen ermöglicht es dieser fächerübergreifende Ansatz Schülerinnen und Schülern, vielfältige Fähigkeiten und Interessen zu entdecken, die für unterschiedliche Berufsfelder relevant sind. Zum anderen ist eine berufliche Orientierung umso tragfähiger, je größer sie in der Schulgemeinde gedacht wird, das heißt, je mehr Beteiligte aus unterschiedlichen (fachlichen) Blickwinkeln an ihr partizipieren. Weitere wichtige Meilensteine wurden im Jahr 2018 mit der Überführung des Erlasses in die Verordnung für Beruf-
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