Blickpunkt Schule 3/2023
Zeitschrift des Hessischen Philologenverbandes
Zeitschrift des Hessischen Philologenverbandes
Ausgabe 3/2023 · D 30462
SCHULE
150 Jahre Hessischer Philologenverband
150 Jahre im Dienst der Bildung und der Kolleginnen und Kollegen
Bild: VRD/AdobeStock [bearbeitet]
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
genverbandes, Prof. Dr. Susanne Lin Klitzing, geschrieben, in dem sie unter dem Thema ‘Perspektiven des Gym nasiums und die Aufgaben gymnasia ler Bildung’ einen Ausblick auf die Zu kunft der Schulform Gymnasium und der zukünftigen Aufgaben des Gym nasiums gibt. Sehr gerne hätten wir erfahren, welche Perspektiven das für die Gym nasien zuständige Referat des Hessi schen Kultusministeriums für die Wei terentwicklung des Abiturs und den künftigen Stellenwert der Gymnasien und der gymnasialen Schulzweige hat. Auch hätten wir gerne die Mitar beiterinnen und Mitarbeiter des Refe rates vorgestellt. Bedauerlicherweise lag bei Redaktionsschluss noch kein Artikel des Referates vor. Ich wünsche Ihnen allen einen er folgreichen Schlussspurt für dieses Schuljahr, danach erholsame Som merferien und einen guten Start in das nächste Schuljahr.
gaben unserer Zeitschrift. Für die sehr umfangreiche Unterstützung danke ich insbesondere Dr. Iris Schröder Maiwald. Ohne sie wäre die hohe Qua lität unserer Zeitschrift nicht denkbar gewesen. Herzlichen Dank an Jutta Heinemann vom Pädagogik- & Hoch schul Verlag, die durch unermüdliche Arbeit immer wieder Unmögliches möglich gemacht hat. Den bildungspolitischen Sprechern der im Landtag vertretenen Parteien haben wir sogenannte Wahlprüfsteine, die der Schulpolitische Ausschuss for muliert hatte, zur Beantwortung zuge sandt. Wegen des großen Umfangs der Antworten beschränken wir uns beim Abdruck auf aus unserer Sicht beson ders relevante Fragen aus Sicht der Lehrkräfte. Die kompletten Antworten auf alle gestellten Fragen können Sie auf unserer Homepage nachlesen. Er innern möchte ich in diesem Zusam menhang an den Gymnasialtag im un mittelbaren Vorfeld der Landtagswahl, bei dem Sie die Gelegenheit erhalten, direkt Fragen an die Vertreterinnen und Vertreter der Parteien zu stellen. Den Leitartikel der Ausgabe hat die Vorsitzende des Deutschen Philolo
von CHRISTOF GANSS
2 SCHULE In eigener Sache Inhalt
das vorliegende Heft dient der Rück schau auf die Geschichte des Hessi schen Philologenverbandes, der vor 150 Jahren in Kassel gegründet wur de. Boris Krüger erläutert die Um stände der Gründung unserer Ge werkschaft. Herbert Grimme hat eine Übersicht über die Funktionsträgerin nen und Funktionsträger des hphv zu sammengestellt. Die Vorsitzenden unseres Verbandes der letzten Jahr zehnte halten Rückschau auf ihre Amtszeit. Ein weiterer Schwerpunkt des Hef tes sind die Rechenschaftsberichte der Funktionsträgerinnen und -träger unseres Verbandes. Unser Schatz meister wird seinen Bericht als Kas senbericht auf der Vertreterversamm lung im Oktober in Darmstadt vorstel len. Rechenschaft über meine Arbeit als verantwortlicher Redakteur von Blickpunkt Schule geben die Aus-
Bleiben Sie gesund Herzlichst Ihr
Editorial » Ein bildungspolitischer Tiefschlag nach dem anderen ............................................. 3 Perspektiven des Gymnasiums » Aufgaben und Perspektiven des Gymnasiums und gymnasialer Bildung ........... 4 Schlaglichter zur Geschichte des hphv » Die Gründung des Hessischen Philologenverbandes am 3. Juni 1873 – so lange her und doch so aktuell .......................................................................... 8 » Der geschäftsführende/engere Vorstand von 1947 bis 2023 ............................ 12 » Die Jahre 1987 bis 1998 ........................................................................................ 15 » Der erfolgreiche Kampf des Hessischen Philologenverbandes gegen G8 ......... 17 » Eine kurze, aber intensive Zeit ............................................................................. 24 » Elf Monate in einer Doppelrolle .......................................................................... 25 Wahlprüfsteine – Fragen an die Parteien und deren Antworten » Wahlprüfsteine des hphv ..................................................................................... 26 Rechenschaftsberichte » Rückblicke und Ausblicke: Kurshalten deutlich schwerer ................................. 38 » Aus Überzeugung Philologin .............................................................................. 40 » Veranstaltungen, Mitgliedergewinnung, Presse ................................................ 42 » HLbG statt Corona – die Arbeit des BPA im dritten Jahr seines Bestehens ..... 42
» Die Personalratswahlen 2024 bereits fest im Blick ........................................... 44 » Pädagogische Themen im Fokus ........................................................................ 45 » Der Schulpolitische Ausschuss – Aufgaben, Themen und Forderungen .......... 46 » Bearbeitung der Anträge ..................................................................................... 47 Berichte » Gewerkschaftstag des dbb Beamtenbund und tarifunion Hessen.................... 49 » Lehrermangel nicht auf dem Rücken der aktiven Lehrkräfte austragen ........... 51 Zur Diskussion » Drei Jahre nach Corona – und nun? ................................................................... 52 » Uns fehlen Lehrkräfte – was nun? ...................................................................... 53 Veranstaltungen » Fortsetzungsseminar (online): Dienstrecht und Aufsichtspflicht ..................... 54 » Bildungssprache – Schwerpunkt in der Sekundarstufe I ................................... 55 » Pensionärstreffen 2023 in Limburg..................................................................... 56 » Das Gymnasium vor der Wahl?!........................................................................... 56 hphv intern » Änderungen in der Geschäftsstelle des Hessischen Philologenverbandes ...... 57 Personalien » Geburtstage | Wir trauern um ............................................................................. 58
Editorial
Bild: FM2/AdobeStock
Ein bildungspolitischer Tiefschlag nach dem anderen N ach dem IQB-Bildungstrend aus dem vergangenen Okto ber, der offenlegte, dass 2021 zwischen knapp 13 Prozent (Sachsen) von REINHARD SCHWAB Vorsitzender des Hessischen Philologenverbandes
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dung der Lesekompetenz; eine Fort führung muss dann in der Mittel- und Oberstufe erfolgen. In den weiterfüh renden Schulen sind die Lehrkräfte auf einen gesicherten Lernzielbereich wie verstehendes Lesen angewiesen, Leseschwächen belasten das Lernen in allen Fächern massiv. Man muss lei der feststellen, dass sich die in den Grundschuljahren verfestigten Defizi te oft nur schwer aufbrechen lassen. Wir sollten in den Anfangsjahren des Lesenlernens die Konzentration der Kinder fördern, sinnvoll gesteuer te Erwartungen und klare Ansprüche an sie herantragen. Das könnte ziel führender sein als die ganze Metho denkirmes einer sich als modern ver stehenden Didaktik und würde für mehr Ruhe im Unterricht sorgen. Letztere ist die unverzichtbare Basis jeglichen Lernens. Ihr Reinhard Schwab
und 31 Prozent (Bremen) der Viert klässler den Mindeststandards beim Lesen nicht genügten, alarmieren uns im Mai dieses Jahres die Ergebnisse der Internationalen Grundschul-Le se-Untersuchung (IGLU) 2021 * . Die se Studie bestätigt, dass 25,4 Prozent der Viertklässlerinnen und Viertkläss ler nicht das Mindestniveau erreichen, das sie für die Anforderungen in den weiterführenden Schulen benötigen. Deutschland gehört zusammen mit Schweden und den Niederlanden zur Gruppe der Staaten, die zwischen 2001 und 2021 einen eindeutig nega tiven Trend bezüglich der Lesefähig keit erkennen lassen. Die IGLU-Erhebungen offenbaren, dass in Deutschland über Jahre hin weg nicht konsequent und nachhaltig genug an dieser Kompetenz gearbei tet wurde, und Corona verschärfte die Lage noch zusätzlich. Mit ihren lese bezogenen Aktivitäten im Unterricht
liegen deutsche Grundschulen unter dem Durchschnitt innerhalb der OECD-Teilnehmenden bzw. der EU. Die in der Studie dokumentierte schwache Lesefähigkeit aufseiten der deutschen Grundschülerinnen und Grundschüler beruht vermutlich auch darauf, dass Kinder zu oft häuslicher seits nicht mehr an Bücher herange führt werden, stattdessen nimmt die mediale Ablenkung überhand. Die Le sesozialisation im Elternhaus gilt als ein Prädiktor für das Leseverhalten und die Lesekompetenz der Schüle rinnen und Schüler. Die Grundschulen sind hinsichtlich des Leseunterrichts in besonderem Maße gefordert, hier beginnen syste matische Sprachbildung und Ausbil
SCHULE
* Vgl. hierzu: Nele McElvany u.a. (Hrsg.): IGLU 2021. Lesekompetenz von Grundschulkindern im internatio nalen Vergleich und Trend über 20 Jahre. Münster, New York. 2023
Aufgaben und Perspektiven des Gymnasiums und gymnasialer Bildung Aus der Sicht des Deutschen Philologenverbandes D as Gymnasium ist die erfolg reichste weiterführende Schulart – und gerade des kräfte in dieser »Konfrontation« nicht alleinlässt, sondern sie dabei stützt und stärkt. Der Deutsche Philologenverband steht Die Autorin
halb darf das Gymnasium seinen »Markenkern« gymnasialer Bildung nicht verlieren. Was ist dieser? Wie beschreiben wir Philogenverbands mitglieder ihn? Das Gymnasium sieht es als seine wichtigste Aufgabe an, seine Absol ventinnen und Absolventen u.a. durch wissenschaftspropädeutisches Arbei ten auf die Forschung und die Gestal tung der Gesellschaft vorzubereiten. Fachlichkeit, wissenschaftspropädeu tisches Arbeiten auf der Basis einer breiten und vertieften Allgemeinbil dung, Umgang mit Komplexität und Mehrdeutigkeiten – das sind Kennzei chen gymnasialer Bildung, die be deutsam, bewahrenswert und glei chermaßen innovativ ist. Der Deutsche Philologenverband, gegründet vor 120 Jahren, nämlich 1903 in Halle, verknüpft Tradition mit Innovation. Deshalb treten wir ein für ein Gymnasium, • das sich inhaltlich durch eine bil dungsbezogene konservativ-wert schätzende Einstellung gegenüber den Bildungsinhalten und ein hohes inhaltliches Anspruchsniveau aus zeichnet, • das sich zu einer wertschätzend anstrengungsbereiten Lehrer Schüler-Beziehung bekennt, einer anspruchsvollen Interaktion mit den Schülerinnen und Schülern im Un terrichtsgespräch im qualitätsbezo genen, fördernden und fordernden gymnasialen Fachunterricht. Ein Gymnasium, das ehedem wie heu te, Schüler und Schülerinnen mit möglichst hohen Anforderungen im kognitiven wie auch im nicht kogni tiven Bereich im schulischen Unter richt »konfrontiert« und sie dabei durch bestens ausgebildete Lehr
Perspektiven des Gymnasiums
• für ein gerechtes, leistungsorien tiertes, staatliches, vielgliedriges Schulsystem mit differenzierten Bildungsabschlüssen – angelehnt an eine Formel von Jan Hendrik Ol bertz -, die da lautet: »Nicht eine Schule für alle, sondern die richtige Schule für jeden!« • für ein klares Bekenntnis zum Gym nasium und zu den anspruchsvollen Zielen in der gymnasialen Oberstu fe mit breiter und vertiefter Allge meinbildung, Wissenschaftspropä deutik und allgemeiner Studierfä higkeit. • für ein klares Bekenntnis zum Fach lehrer/zur Fachlehrerin mit einem anspruchsvollen Zwei-Fächer-Stu dium. Und gerade deshalb tritt der Deutsche Philologenverband nach wie vor für eine durch das Fachstu dium geprägte Lehrerbildung ein, abgeschlossen mit dem I. und II. Staatsexamen, nach einem erfolg reich absolvierten zweijährigen Re ferendariat. Eine Konzeption, die eben gerade nicht durch eine »Ver hochschulisierung« des Lehramts studiums mit immer längeren Stu diendauern von zwölf und mehr Se mestern und einer dadurch beding ten Verkürzung des Referendariats dominiert wird. Und die gerade des halb auch in Zeiten des gegenwärti gen Lehrkräftemangels aktuell ist, weil sie die Attraktivität des Studi ums durch ihren klaren Lehramts- und Schulartbezug gegenüber dem der »Polyvalenz« in BA/MA-Studi engängen herausstellt und zudem deutlich kürzer studierbar ist. Dementsprechend sieht es das Gymnasium als eine gerade aktuell
Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing ist Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes (DPhV) und Mitglied im Hessischen Philologenverband (hphv)
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wichtige Aufgabe an, dazu beizutra gen, dass seine Schülerinnen und Schüler durch wissenschaftspropä deutisches Arbeiten im Raum der Schule handlungsentlastet und gebil det den realen gesellschaftlichen und politischen Problemen hoffentlich zu nehmend resilient gegenüberstehen können. Was können inhaltliche Pflöcke sein, was das Gymnasium für unsere sich in einer Transformation befindli chen Gesellschaft bzw. Arbeitswelt leisten kann und muss, damit unsere gymnasiale Tradition als das erscheint und wirkt, was sie immer sein sollte, sein wollte und – schaut man in die Geschichte – oft genug erfolgreich war: eine Richtschnur, – und zwar in der Art, dass im Gymnasium »weiter gedacht« wird, Bildung, Abitur, Zu kunft vor dem Hintergrund durch dachter anspruchsvoller fachlicher Komplexität gelingen, und – weiter gedacht – gegebenenfalls in einem richtigen Verhältnis innovativ und
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gleichzeitig auch beharrend bleiben. Dies ist die besondere Position des Gymnasiums und der gymnasialen Bildung mit Blick auf die gesellschaft lichen Änderungen. Dass es bei Bildung um eine grund legende Veränderung von Selbst- und Weltbildern geht, ist selbstverständ lich. Durch Bildung verändert sich mein Blick auf mich, auf den Nächs ten und auf die Welt. Das war bereits bei Humboldt und auch bei Wolfgang Klafki so. Dass zur Bildung die Ausei nandersetzung mit Schlüsselproble men (Krieg und Frieden, Gerechtigkeit zwischen Menschen und zwischen Menschen und Natur, Digitalisierung etc.) auf der soliden Basis von Fach wissen gehört, auch. Dass es jedoch zu bestimmten Phänomenen oder Problemen eindeutige Haltungen als Produkt von Bildung zu erwerben gilt, das nicht. Ist die eindeutig richtige Haltung als Antwort auf die Klimakri se für jeden der Schülerstreik? Oder ist es zum Beispiel die richtige Hal tung, auf das Erfordernis einer zuneh mend agilen Arbeitswelt mit der Ein stellung, 24/7 erreichbar zu sein, zu reagieren? Ich glaube, dass das Gymnasium, die Gymnasiallehrkräfte, heute be sonders gefordert sind mit ihrer Auf gabe der Vermittlung breiter und ver tiefter Allgemeinbildung, von Wissen schaftspropädeutik und allgemeiner Studierfähigkeit. Auf der Basis eines anspruchsvollen Fachunterrichts sol len die Schülerinnen und Schüler nämlich mit den gegenwärtigen und zukünftigen gesellschaftlichen He rausforderungen vertraut gemacht werden, Problembewusstsein entwi ckeln und lernen, zunehmend mehr perspektivisch an komplexe Probleme und Situationen in unserer Welt he ranzugehen. Und dazu gehört immer die Fachexpertise verschiedener Fä cher auf ein Problem. Fachlichkeit ist nicht entbehrlich, sondern wir brau chen für eine einigermaßen zutref fende Einschätzung beispielsweise des Problems Klimakrise die Fachex pertise aus der Physik, aus der Che mie, aus den Naturwissenschaften, aber eben auch aus der Geografie und
der Geschichte und den Gesell schaftswissenschaften. Die Aufgabe des Gymnasiums heu te ist gerade der intellektuell an spruchsvolle Umgang mit Komplexität – und zwar sowohl in inhaltlicher Hin sicht als auch beim Erwerb von Ein stellungen und Haltungen angesichts nicht (sofort) lösbar erscheinender Probleme unserer Gegenwart und Zu kunft. Überfachlich bedeutet dies u.a. beim Schlüsselproblem Klimakrise auch den Erwerb der sogenannten »Ambiguitätstoleranz«, also den Um gang mit Zwei- beziehungsweise Mehrdeutigkeiten. Hierzu gehören auf fachlicher Ebe ne und als Zugang zur Welt selbstver ständlich die Beherrschung der Bil dungssprache Deutsch, die Mathema tisierungs- und fremdsprachliche Kompetenz auf hohem Niveau sowie entsprechende IT-Fähigkeiten und Fertigkeiten. Und selbstverständlich gehört für die einander nicht substi tuierbaren Zugänge zur Welt auch der Zugang über die ästhetisch-expressi ve Bildung. Wie bedeutsam der musi kalische Zugang zur Welt zum Beispiel als Ausdruck und empathisches In strument der Solidarität mit den Men schen in der Ukraine sein kann, haben wir zum Beispiel in vielen Konzerten erlebt. Gymnasiale Bildung bedeutet in diesem Zusammenhang die Chance und die Pflicht, mit der jungen Gene ration hochkomplexe Schlüsselpro bleme unserer Gesellschaft, wie den Umgang mit der Klimakrise, mit Mi gration, mit kriegerischen Auseinan dersetzungen, mit der gesellschaftli chen Herausforderung der Digitalisie rung wie auch mit künstlicher Intelli genz, fachspezifisch und fächerüber greifend auf hohem Niveau zu durchdenken und verantwortungs bewusst, das heißt auch in Haltungs- und Handlungsalternativen, problem orientiert zu bearbeiten. Getragen, begleitet, initiiert werden solche in der Schule, am Gymnasium provozierten Bildungsprozesse durch Lehrkräfte, die ihre Schülerinnen und Schüler anspruchsvoll unterrichten und begleiten auf ihrem Weg ins Er
wachsenenleben in dieser außeror dentlich schwierigen und von Krisen geschüttelten Zeit mit einem beson ders hohen Arbeitsethos, mit einem hohen Arbeitseinsatz, mit ganzer Kraft – für die geflohenen Schülerin nen und Schüler, für alle unsere Schü lerinnen und Schüler bis zu ihrem Abi tur. Und eben diese hohe Identifikati on mit diesem wichtigen Bildungsab schluss am Gymnasium, dem Abitur, trägt auch durch Krisenzeiten. Wir ha ben es gerade wieder bei den Gymna siallehrkräften erlebt, denn sie haben die Abiturienten mit den – wie häufig unterschlagen – international höchs ten Schulpräsenzzeiten in der Sekun darstufe II, wie es durch die OECD Studie »Bildung auf einen Blick 2021« aufgezeigt wurde, – durchgetragen! Wenn Sie mich nach der Zukunft der Bildung und des Abiturs in einem »weiter gedachten Gymnasium« fra gen, dann antworte ich darauf zu nächst mit einer generellen schuli schen Zielvorstellung, wie ich sie mir als Vorsitzende des Deutschen Philo logenverbandes zum Wohle unserer Gesellschaft wünsche. Denn • dann kehrt in den nächsten Jahren bei allen gesellschaftlichen Part nern die Überzeugung ein, das hohe Leistungsanforderungen in der Schule keine Zumutung für die Schülerinnen und Schüler sind, sondern ein wichtiger und richtiger Beitrag dazu, sie bestmöglich auf die Welt von heute und morgen vor zubereiten! • dann erhalten die Lehrkräfte für ih re hohen Leistungserwartungen an die Schülerinnen und Schüler Rü ckendeckung von allen an Schule Beteiligten und sie erhalten von ih ren Dienstherren hochprofessionel le Fortbildungen und entsprechen de Freistellungen dafür. Längst ist es für die Politik Zeit, innovativ zu agieren, ausreichend gute, berufs begleitende, nachhaltige Lehrer fortbildungen zu initiieren, erfolg reich zu machen, langfristig zu fi nanzieren und wissenschaftlich zu begleiten! Seit über 20 Jahren zei gen Studien: Es braucht gute und nachhaltige Lehrerfortbildung! Die
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»Gymnasium - weiter gedacht!«
zunehmende Digitalisierung, Coro na, die Entwicklung von gernerati ver künstlicher Intelligenz wie ChatGPT weisen bespielhaft auf die Dringlichkeit hin. Seit Langem wis sen die Länder also, dass sie Leh rerfortbildung in ausreichendem Maße und guter Qualität bereitstel len und es den Lehrkräften ermög lichen müssen, unkompliziert daran teilzunehmen! Das ist – bis auf we nige Ausnahmen – nicht passiert! Fakt hingegen ist: Bei Unternehmen wie der Deutschen Bank, der Allianz SE, BMW oder der Telekom betra gen die Kosten für die betriebliche Weiterbildung ein Vielfaches ge genüber dem, was die Kultusminis ter der Länder für ihre Lehrkräfte ausgeben. Einer Bestandsaufnah me von 2019 nach haben die Länder im Schnitt pro Jahr und Vollzeit Lehrerstelle rund 173 Euro ausge geben, privatwirtschaftliche Unter nehmen durchschnittlich zwischen 423 Euro und 561 Euro. Doch nicht nur im Vergleich zur Wirtschaft schneiden die Länder schlecht ab. Die Ausgaben für Lehrerfortbildung sind in Deutschland geringer als woanders. Die Niederlande, in der Größe mit Nordrhein-Westfalen vergleichbar, geben etwa das Drei fache aus. Was ist zu tun? Aus un serer Sicht: zumindest Transparenz schaffen und Ressourcen bündeln! • der Deutsche Philologenverband fordert die Kultusminister auf, Bündnisse zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Kultus zu schmie den, damit aktuelle Themen und Methoden schnell und effizient in die Lehrerschaft gelangen. Akteure können hier zum Beispiel auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, MINT-EC oder Stiftungen sein. Selbstverständlich ist dabei, dass Lehrkräfte für Fortbildungen frei gestellt werden! • Schülerinnen und Schüler werden dann, da wir dann genug personelle Ressourcen haben, so gefördert, dass dies nicht nur als ein Ausgleich möglicher Schwächen, sondern viel mehr als das weitere Stärken ihrer Begabungen verstanden wird.
• schulische Bildungs- und Erzie hungsangebote zielen darauf, Kin der und Jugendliche so zu prägen, dass sie heute und in der Welt von morgen bestehen und ihr Leben ge stalten können. Neben der Qualifi kations- und Allokationsfunktion, neben der Integrations- und Legiti mationsfunktion von Schule gehört vor allem auch die Kulturüberliefe rung dazu. Eine solchermaßen ver standene Bildung bietet Raum und Angebote für Persönlichkeitsent wicklung der Schülerinnen und Schüler, die umso notwendiger sind, je mehr gesellschaftliche Schlüs selprobleme und gesellschaftliche Anforderungen Kinder und Jugend liche zu ersticken drohen. • betonen wir wieder stärker unser Menschenbild, nachdem jeder Mensch – unabhängig von seinen schulischen Leistungen – gleich viel wert ist und verstehen wir verschie dene Bildungsgänge nicht als Ab wertung, die Schulformen nicht als Gegeneinander, sondern als pass genaues Angebot für verschiedene Schülerinnen und Schüler – und sprechen daher nicht mehr so viel von »Heterogenität«, der wir »be gegnen« müssen, sondern wert schätzen viel mehr die Individualität von Schülerinnen und Schülern und unterstützen und stärken diese durch entsprechende Angebote. • in dieser Zielvorstellung sind unsere Schulhäuser modernisiert und wir sind alle gemeinsam stolz auf un sere Schulen, statt uns dauernd un ser (in der Welt sehr geschätztes) Schulsystem schlechtreden zu las sen. Welchen Anteil bei diesen geäußer ten generellen Vorstellungen tragen dann speziell das Gymnasium und die gymnasiale Bildung für die Ge sellschaft? Darüber haben wir als Philologen verband insbesondere mit dem Motto, unter das sich der Deutsche Philolo genverband in diesem und im letzten Jahr anlässlich seiner Vertreterver sammlung 2021/2022 gestellt hat, Gedanken gemacht. Dieses Motto heißt auch für die Zukunft:
Und es heißt nach wie vor ganz be wusst nicht: Gymnasium »weiter den ken«, sondern: Gymnasium – weiter gedacht! Denn wir wollen nicht die Schulen ‘weiter denken’ – und dadurch bewähr te Schulstrukturen und das gegliederte Schulwesen mit seiner gymnasialen Säule durch ein zunehmendes Einheits schulsystem ersetzen, das letztlich kei nem gerecht werden kann ... Wir wollen nicht Arbeit ‘weiter den ken’ – und durch entgrenzte Arbeit und Arbeitszeiten die reflektierte Dis tanz zu uns selbst, zu unserem Bil dungsauftrag, zu unserer Schulart, zu unserem Bildungssystem verlieren. ... Wir wollen nicht 24/7 verfügbar sein und erwarten das auch nicht von un seren Schülerinnen und Schülern, sondern wollen sie – im Gegenteil – davor behüten, 24/7 den schulischen und privaten digitalen Beanspruchun gen zur Verfügung zu stehen … Wir wollen nicht Bildung »weiter denken« – und damit die gymnasiale Bildung einfach durch »Lernen« er setzen. ... Bildung bedeutet eben nicht distanzlos lernen, sondern ver stehen, Sachverhalte verstehen, sich selbst und die anderen verstehen, Distanz zu sich selbst zu entwickeln und Zweideutigkeiten im menschli chen Leben aushalten zu lernen … Und wir wollen nicht Unterricht »weiter denken« – und damit die an spruchsvolle und komplexe Fachlich keit durch »Haltung« ersetzen, wie dies in der populären Klimakrisendis kussion noch zu häufig geschieht. Im Gegenteil – uns im Philologen verband liegen die Bildungsprozesse unserer Schülerinnen und Schüler am Herzen, die Art, wie sie sich mit uns und bei uns ihre Welt erschließen, Ein sichten gewinnen, Wissen erwerben und dadurch als Persönlichkeit reifen. Und wir wissen, dass eine Besonder heit des Gymnasialen darin liegt, dass am Gymnasium weiter gedacht wird – weiter im Sinne einer breiten Per spektive auf die Gesellschaft und die Welt, weiter in dem Sinne, dass wir mit
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unseren Schülern nicht bei der ersten, scheinbar einfachen Erklärung eines Phänomens stehen bleiben, sondern weiter forschen, mehr wissen wollen – und weiter dahingehend, dass wir mit unseren Schülerinnen und Schülern auch Gegenstände betrachten, die nicht auf den ersten Blick nützlich oder interessant sind, von deren Wert wir aber überzeugt sind. Wir treten dafür ein, dass am Gym nasium auch zukünftig weiter gedacht werden kann. Und unsere bekannte gymnasiale Kernüberzeugung ist nach wie vor die Fachlichkeit. Unser »Credo« lautet nach wie vor: Fachlichkeit bewahren, kultivieren und pflegen. Fachlichkeit ist das Entscheidende und sie ist gekennzeichnet durch die Wahl der Inhalte von schulischer Bil
dung und die Zuordnung zu Fächern, sie ist gebunden an den Anspruch der Rationalität und an die modernen Wissenschaften, sie ist gekennzeich net durch die Festlegung von Niveau anforderungen und durch die Präsen tation der Fachlichkeit in Personen, eben in den Lehrkräften als fachlichen Autoritäten, und in den entsprechen den Lehrmitteln. Fachlichkeit und die damit verbun denen Leistungserwartungen sind da bei für das Gymnasium geradezu das Unterscheidungsmerkmal – auch ge genüber anderen Schularten. Und eben jene Fachlichkeit wird präsen tiert in Personen, nämlich den Lehr kräften, die mit ihrer fachlichen Auto rität Vorbilder sein können. Fachlichkeit zu bewahren, zu kulti vieren und zu pflegen, das ist die Vo
raussetzung für die breite und vertief te allgemeine Bildung der Schülerin nen und Schüler. Das Ziel gymnasialer Bildung ist die Persönlichkeitsbildung des Schülers und der Schülerin, vermittelt über das Fächerangebot des Gymnasiums und die pädagogische und fachliche Auto rität der Gymnasiallehrkräfte. Dieser spezielle Bildungsauftrag umfasst auch und gerade musische und künst lerische Fächer für eine breite und vertiefte Allgemeinbildung sowie die anspruchsvolle Vermittlung von Wis senschaftspropädeutik und den Er werb allgemeiner Studierfähigkeit, um beste Voraussetzungen für Kinder und Jugendliche zu schaffen, sich zu entwickeln, studierfähig zu werden und ihre eigene und die gesellschaft liche Zukunft zu gestalten.
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JUNIOR in Hessen wird gefördert aus Mi琀eln des Hessischen Ministeriums für Wirtscha昀, Energie, Verkehr und Wohnen. Bild: Shu琀erstock/Rawpixel.com, Piktogramme: freepik
>> Das alte Gebäude des Friedrichs gymnasiums an der Kasseler »Wolfsschlucht«, der historische Gründungsort des hphv, wurde im Zweiten Weltkrieg komplett von Bomben zerstört. An seiner Stelle befinden sich heute der »Ly ceumsplatz« sowie ein Büro- und Geschäftshaus. Nur der Straßen name und eine Gedenktafel erin nern noch an die frühere Nutzung des Areals.
Schlaglichter zur Geschichte des hphv
Die Gründung des Hessischen Philologenverbandes am 3. Juni 1873 – so lange her und doch so aktuell D er Hessische Philologenver band kann am 3. Juni dieses Jahres auf sein 150-jähriges
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vom 5. Oktober 1924, gedruckt in Kassel und verfasst von C.H. (der ge naue Vorname lässt sich nicht mehr rekonstruieren, der Verfasser) Müller. Aus ihr stammen alle folgenden Zita te. Vernetzung und Fortbildung Die Ziele des neu gründeten Vereins, die denen des heutigen hphv erstaun lich ähnlich sind, gehen aus den Sat zungen von 1873 und 1874 hervor: »Die Förderung der wissenschaftli chen und Standesbestrebungen« war das eine Ziel, das andere, mittels des »Provinzialtages« als einer »Wander versammlung«, die Amtsgenossen in Hessen und Nassau, in Frankfurt und Waldeck einander freundschaftlich nahe zu bringen« (S. 6). Heute würde man in diesem Zusammenhang von »Vernetzung« sprechen. Diese Funk tion erfüllen die Vertreterversamm lungen (VV) des hphv nach wie vor, in
257 Lehrer ihren Eintritt gemeldet) mit dem »Verein der Lehrer an den Unterrichtsanstalten der Provinz Hes sen-Nassau und des Fürstentums Waldeck« nur einen der beiden Vor läufer des heutigen hphv. Den ande ren riefen für Südhessen und Teile Mittelhessens mit dem »Landesverein von Lehrern höherer Lehranstalten im Großherzogtum Hessen« 41 Lehrer unter Leitung von Professor Friedrich, Lehrer am Ludwig-Georg-Gymnasi um zu Darmstadt, im Gasthaus »Ro senau« in Frankfurt – also in der be nachbarten preußischen Provinz Hes sen-Nassau – am 8. April 1885 ins Le ben. Der vorliegende Artikel beschränkt sich auf die Umstände der Vereins gründung in Kassel und die ersten 34 Jahre des Bestehens des »Vereins«. Darüber verfügen wir dank glücklicher Umstände über hinreichende Kennt nisse: Überliefert ist die Festschrift »50 Jahre Philologenverein Hessen Nassau und Waldeck 1873 bis 1923«
Bestehen zurückblicken. Mit einge rechnet sind dabei die 11 Jahre zwi schen seiner vom NS-Regime erzwun genen Selbstauflösung im Juni 1936 und seiner Neugründung am 16. Au gust 1947 in Bad Hersfeld. Er ist damit nach dem Bayerischen Philologenver band, der am 20. Dezember 1863 in München gegründet worden war, und nur knapp nach dem Berliner Philo logenverband, der sich Mitte 1872 for miert hatte, der drittälteste Landes verband des Deutschen Philologen verbandes. Diese 150 Jahre sind jedoch »cum grano salis« zu nehmen: Gründeten doch an jenem Dienstag nach Pfings ten des Jahres 1873 im Festsaal des Königlichen Gymnasiums zu Kassel, genannt »Lyceum Fridericianum« (heute: Friedrichsgymnasium), unter Leitung von dessen Direktor Dr. Gide on Vogt 172 Lehrer (insgesamt hatten
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dem sie Lehrkräfte aus ganz Hessen zusammenbringen und sich dabei ab seits der Plenarsitzungen oft so man ches angeregte Gespräch, teil-weise sogar ein längerfristiger Kontakt ent wickelt. In den ersten zehn Jahren von 1873 bis 1883 wechselte von Jahr zu Jahr die Person des Vorsitzenden und mit diesem auch der Ort der »Hauptlei tung«, ähnlich dem heutigen jährli chen Wechsel des Ortes der Vertreter versammlung zwischen den sieben Bezirken: auf Kassel folgten Frankfurt, Marburg, Fulda, Weilburg, Hanau, Dil lenburg und schließlich Hersfeld. Doch erkannte man bald, dass der jährliche Wechsel in Vorsitz und Vorort zulasten der Stetigkeit bei der Verfol gung der beruflichen Belange ging: »Auf dem Gebiete der Standesfragen kam man kaum vom Fleck« (S. 7). Eine Änderung schließlich brachte die »Wanderversammlung« von Diez im Jahre 1884: »Da entschloß man sich auf Anre gung des Oberlehrers und späteren Direktors Wilhelm Wittich aus Kassel, dem jeweiligen Vorsitzenden Direktor einen Beirat in Gestalt eines ständi gen Ausschusses zu geben. (...) Für die Festhaltung und stetige Verfol gung der führenden Ideen war nun mehr gesorgt. (...) In Wahrheit hatte sehr bald nicht mehr der lokale Aus schuß mit dem präsidierenden Direk tor, sondern vielmehr der Vorsitzende des »ständigen Ausschusses« das Heft in der Hand; jener war gewisser maßen nur noch ein Fest-Ausschuß« (S. 7). Auch hier finden sich Parallelen zur Gegenwart: Während der Vorstand des jeweiligen Bezirks für die Organi sation der VV zuständig ist, liegen die operative Leitung, die Ausführung von Beschlüssen und das Tagesgeschäft des hphv beim von der VV gewählten geschäftsführenden Vorstand bzw. beim Landesvorstand. Müller wirft in seinen Ausführungen auch einen Blick auf die gedruckten Versammlungsberichte: »In 42 Hauptversammlungen – be kanntlich fielen in diesen 50 Jahren acht Tagungen aus – wurden nicht
brennender werdenden Standesfra gen zu prüfen und ihre Lösung nöti genfalls in die eigene Hand zu neh men. Der neue Verein hat also ein doppeltes Verdienst. Er hat nicht nur dem Stande geholfen, sondern auch die zwar stammverwandten, aber ent fremdeten Bestandteile der Provinz zusammengeschweißt, soweit es auf diesem Wege möglich war« (S. 5). Das Problem der »Standesfragen« Während der Erfolg der Vernetzung – und auch der von Müller nicht noch einmal separat genannten Fortbildun gen – von der Aktivität und dem Ge schick des Vereins selbst abhing, sah es auf dem »Gebiete der Standesfra gen« anders aus. Hier war man vom guten Willen der preußischen Regie rung und des Abgeordnetenhauses in Berlin abhängig. Weil dieser Komplex die Hauptursache für die Gründung des Vereins bildete, soll er im Folgen den etwas genauer betrachtet wer den. Grundlage dafür ist das Buch »Geschichte des Deutschen Philolo gen-Verbandes bis zum Weltkrieg«, das 1929 von dessen ehemaligem Vor sitzenden Paul Mellmann in Leipzig veröffentlicht worden ist. Alle nun fol genden Zitate stammen daraus. Um zu verstehen, welche Probleme sich hinter dem Begriff »Standesfra gen« verbergen, ist ein genauerer Blick auf das System der Höheren Schulen in Preußen im Allgemeinen und im Besonderen auf die Stellung bzw. die Besoldung ihrer Lehrer erfor derlich. Das höhere Schulwesen Preu ßens war zur Zeit der Gründung des »Vereins der Lehrer an den Unter richtsanstalten der Provinz Hessen Nassau und des Fürstentums Wald eck« gekennzeichnet zum einen durch die Gymnasien Humboldt’scher Prä gung mit den Kernfächern Lateinisch und Griechisch, zum anderen durch die sogenannten »Realschulen«. Die Realschule »sollte im Gegensatz zum Gymnasium, das seinen Schwer punkt auf die alten Sprachen legte, an deren Grammatik sich die geistige Schärfe des Schülers bilden sollte, die
Der Autor
Boris Krüger ist Vorsitzender des Bezirks Kassel und Vorsitzender des Ausschusses für berufspraktische Fragen (BPA)
Schlaglichter zur Geschichte des hphv
weniger als 90 größere Vorträge ge halten, wovon 41 allgemeinere Fragen, insbesondere Standesfragen, behan delten und 13 mit dem deutschen Un terricht, 11 mit Mathematik und Na turwissenschaften einschI. Erdkunde, 9 mit den alten Sprachen, 4 mit den neueren Sprachen und 4 mit den technischen Fächern sich befaßten. Wie man aus dieser Zusammenstel lung ersieht, war mindestens die Hälf te der Vorträge schulwissenschaftli chen Fragen zugewandt« (S. 7/8). Hier kommt noch ein anderer As pekt zum Tragen, der bereits in den Satzungen 1873 und 1874 benannt wurde: die »wissenschaftlichen Be strebungen«. Denn die zahlreichen Vorträge zu den »schulwissenschaftli chen Fragen« sind nichts anderes als Vorläufer der heutigen Fortbildungen, die der hphv zu den verschiedensten Themenkomplexen anbietet. Bezüglich der Verdienste des neu gegründeten Vereins stellt Müller 1924 zwei Dinge fest: »Nach der Be gründung des Deutschen Reiches und der Entwicklung Preußens war ein Zu sammenschluß gerade in unserer Pro vinz zur Notwendigkeit geworden. Die drei Hauptbestandteile, Hessen, Nas sau und Frankfurt, die auch seit 1866 noch ziemlich abgesondert voneinan der gelebt hatten, mußten sich zu sammenschließen, um die immer
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geistige Schulung in erster Linie durch die Mathematik vermitteln. In Verbin dung mit den modernen Sprachen glaubte man, dieselbe formale Bil dung dem Schüler vermitteln zu kön nen wie das Gymnasium, aber mit dem Vorteil, dass man ihn in die moderne Kultur schon auf der Schule mitten hi neinstellte, ihn mit Kenntnissen versä he, die dem Handel und der deutschen Industrie zugutekämen« (S. 3). Die damaligen Realschulen entsprechen damit also den heutigen neusprachli chen und naturwissenschaftlichen Gymnasien und nicht den aktuellen Institutionen gleichen Namens. Allerdings war dieser Bildungsgang damals im Bürgertum nicht unum stritten. Außerdem wurden die an den Realschulen tätigen Lehrer geringer geschätzt als ihre Kollegen an den Gymnasien. Hinzu kam ihre schlech tere Bezahlung, da die Realschulen von den Städten betrieben wurden, während sich die Gymnasien in staat licher Hand befanden. Die Bezahlung der Lehrer an beiden höheren Lehranstalten spielte in der Politik Preußens der 1860er-Jahre keine sonderlich große Rolle, nicht zuletzt auch infolge der Bindung der finanziellen Mittel des Landes durch die drei Kriege von 1864, 1866 und 1870/1871. So blieb es zunächst bei der Regelung, dass die Lehrer an den Gymnasien als staatliche Anstalten ein Fixum als Gehalt vom Staat, die Lehrer an den Realschulen als städti sche Anstalten dagegen eine Entloh nung empfingen, deren Höhe in das Ermessen der einzelnen Städte ge stellt war: »Die Gehälter (hängen) von der Gnade der Städte ab, so dass es nicht selten vorkam, dass das Ent gelt des Realschul-Lehrers unter dem eines subalternen städtischen Be diensteten lag« (S. 5). Auch der erste »Normaletat« (Haushaltsgesetz, d. Verf.) Preußens aus dem Jahre 1863 benachteiligte die Realschullehrer, indem er für alle Beamten des Staa tes Gehaltsaufbesserungen brachte, die Städte jedoch zu einer Aufbesse rung der Bezahlung der Lehrer an den Realschulen in keiner Weise verpflich tete.
Geringschätzung widerfuhr aber nicht nur den Lehrern an den Real schulen, sondern auch den Lehrern an den Gymnasien. Denn der »Normal etat« von 1863 setzte die Gehälter »der juristisch und verwaltungstech nisch vorgebildeten Beamten ganz wesentlicher höher als die der Lehrer fest« (S. 6). Unzufriedenheit, Empö rung und Aufregung beherrschten deswegen die Kollegien an den Real schulen wie an den Gymnasien. Und dazu kam noch folgende Rege lung: »Damals bezog der Direktor an staatlichen Gymnasien 1.000 Taler, der erste Lehrer 800, der zweite 750, der dritte 700, der vierte, fünfte und sechste je 600, der siebente 500 Ta ler« (S. 5). Den nächst höheren Rang mit der entsprechend höheren Dotie rung konnte ein Lehrer jedoch nur dann erreichen, wenn dessen Inhaber durch Tod oder Pensionierung aus dem Dienst ausschied (sog. »Stellenetat«). Von Erfahrungsstufen, wie wir sie heu te bei der Besoldung kennen, war man damals also noch sehr weit entfernt. Nach dem Siege Preußens und sei ner Verbündeten 1870/71 besserten sich auch dessen Finanzen, sodass die Forderung aller Beamten nach Erhö hung der Gehälter in Anbetracht der inzwischen wesentlich gestiegenen Lebenshaltungskosten – auch hier wieder eine Parallele zur heutigen Zeit – bei der Regierung in Berlin auf Ver ständnis stieß. »Sie stellte 1872 zur Aufbesserung der Gehälter der Be amten 4 Millionen Mark in den Etat ein, die vom Abgeordnetenhaus auch bewilligt wurden« (S. 8). Eine Regierungsvorlage, die »auf Grund ihrer gleichen Vorbildung und gleich hohen Bedeutung für den Staat die Gleichstellung der Lehrer mit den Juristen (bei der Besoldung, d. Verf.) vorsah« (S. 8), was jenen seit beinahe 30 Jahren in Aussicht gestellt worden war, lehnte das Abgeordnetenhaus dagegen Anfang 1872 ab, u.a. mit den folgenden Argumenten: Die Tätigkeit der Lehrer könne mit der richterlichen und auch mit der Verwaltungstätig keit nicht verglichen werden; die Leh rer hätten weniger Dienststunden und Dienst, aber mehr Ferien; das Ein
kommen der Lehrer werde noch we sentlich durch Privatstunden und das Halten von Pensionären (das heißt Zimmervermietung, d. Verf.) erhöht. Das sind fast alles Argumente, die heutigen Lehrkräften aus aktuellen Neiddebatten nur zu vertraut sind.
Gegenreaktionen der Lehrerschaft und die Lösung der »Standesfragen«
Die adäquate Bezahlung der Lehrer, auch im Vergleich zu anderen höheren Beamten, bildete also den Kern der »Standesfragen«, die den Kollegien an den höheren Lehranstalten sowohl in Preußen als auch in anderen Län dern des Deutsches Reiches damals auf den Nägeln brannten. Unter an deren Bezeichnungen beschäftigt sie uns auch heute noch – gerade in Zei ten von Inflation, gestiegenen Ener giekosten und Tarifauseinanderset zungen. Das fehlende Einlenken des Abgeordnetenhauses brachte dabei das Fass zum Überlaufen und erzwang Reaktionen der Betroffenen. »So traten denn unter dem Druck dieser Notlage bereits 1872 zuerst in Ost- und Westpreußen und fast gleichzeitig in Berlin mannhafte Kolle gen zur Begründung von Standesver einen zusammen, beide völlig unab hängig voneinander, denen im folgen den Jahre bereits Brandenburg, Pom mern, Schlesien, Hessen-Nassau und Waldeck, aber erst 1883 Sachsen (die damalige preußische Provinz Sachsen, der Kern des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt, d. Verf) und die Rheinprovinz und 1884 Schleswig-Hol stein, Hannover, Westfalen und Lippe, 1885 Posen folgten« (S. 9/10). »Die Erkenntnis, daß ein einzelner Verein bei aller Energie nichts Rechtes zu leisten vermöge, dass, wenn die preußische Oberlehrerschaft Einfluß auf Parlament und Regierung gewin nen wolle, dies nur möglich sein wür de, wenn ein großer preußischer Ver band begründet werde, der aus Ver tretern sämtlicher Provinzen zusam mengesetzt sei, führte schließlich zur
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Gründung der Preußischen Delegier tenkonferenz am 2. April 1880 in Ber lin« (S. 12). Diese »Standesfragen«, die man heute als »Tarifkonflikt« bezeichnen würde, waren es also, die in erster Linie am 3. Juni 1873 zur Gründung des hessisch-nassauisch-waldeckischen Vereins führten. Dem entschiedenen Eintreten dieses Vereins und der Stan desvereine in den anderen preußi schen Provinzen – heute würde man dies als »Lobbyarbeit« bezeichnen – sind in den Folgejahren entscheidende Erfolge zu verdanken. So brachte der dritte preußische »Normaletat« des Jahres 1892 die Lage der Lehrer »fünf mächtige Schritte vorwärts« (S. 9): • Der »Stellenetat« wurde durch den »Dienstaltersetat« ersetzt, d.h. »Man brauchte nicht mehr auf den Weggang des Vordermanns zu har ren, sondern erhielt sein Einkom men nach bestimmten Altersstufen, wie es heute selbstverständlich er scheint« (S. 9). • Die Hinterbliebenenfürsorge für die Lehrer an nicht staatlichen Schulen wurde gesetzlich geregelt. • Die nicht staatlichen Schulträger wurden gesetzlich verpflichtet, die staatlichen Gehaltsbestimmungen auf die nicht-staatlichen Lehrkräfte an den Realschulen anzuwenden. • Als feste Amtsbezeichnung wurde jetzt der Titel »Oberlehrer« einge führt (damals noch ohne die heuti ge negative Konnotation, d. Verf.). • Die nicht staatlichen Lehrer wurden in Rang und Amtsbezeichnung den staatlichen Lehrern gleichgestellt. Die Schwierigkeiten, die der ehemali ge Frankfurter Oberbürgermeister und damalige preußische Finanzmi nister Miquel bei der Umsetzung der neuen Besoldungsordnung machte, forderten wiederum den Widerstand der Provinzialvereine heraus. Dieser war so erfolgreich, dass zum einen dem Normaletat von 1892 nach und nach sechs Nachträge bis 1907 folg ten, zum anderen Friedrich Lohr aus Kassel während seines Vorsitzes der »Preußischen Delegiertenkonrerenz« von 1904 bis 1906 »die Gleichstellung der Philologen mit den bisher bevor
zugten akademischen Beamten-Klas sen, vornehmlich mit den Richtern und den Regierungsbeamten« (S. 11/ 12) immer wieder forderte – und das Abgeordnetenhaus im April 1907 end lich stattgab. Kurz vor Lohrs Amtszeit fiel die Gründung des heutigen Deut schen Philologenverbandes am 6. Ok tober 1903 in Halle/Saale, damals unter dem Namen »Vereinsverband der akademisch gebildeten Lehrer Deutschlands«. Dieses vehemente Eintreten für die Interessen der Lehrer an höheren Schulen sollte nicht ohne staatliche Gegenreaktionen bleiben. Davon be richtet Mellmann: »Bessere Besoldung wollten sie al le, aber fast ein jeder wollte auch wei terkommen, und es war leider so, daß man befürchtete, beim Eintreten für Standesfragen und Standesinteres sen könne sich auch einmal die Noth wendigkeit ergeben, schärfer als es bisher beliebt war, gegen die vorge setzten Behörden auftreten zu müs sen. Und das war persönlich ganz ge wiß gefährlich, da man damals ganz und gar von dem Wohlwollen der Be hörde abhing und diese deutlich zu verstehen gab, daß sie den Zusam menschluß der Kollegen nur ungern sehe. Als Beweis ein Erlebnis: Als ich im Jahre 1880 dem Berliner Verein beigetreten war, trat mein Direktor, der mir bis zu seinem Tode allzeit ein väterlicher Freund gewesen ist, mit der Frage an mich heran: »Ist es wahr, daß Sie dem »Streikverein« (…) bei getreten sind? Hätte ich diese Ihre Absicht auch nur geahnt, ich hätte Sie von diesem Schritt abgehalten, denn Sie wollen doch auch einmal fest an gestellt werden?« Und doch dachten die Vereine wahrlich nicht ans Strei ken, sondern einzig und allein, den Stand zu heben und durch ihn unsere höheren Schulen« (S. 11). Hier finden sich wiederum Aspekte, die auch noch in der Gegenwart aktu ell sind: Einerseits zögerten Lehrkräf te, sich einem Lehrerverband anzu schließen, aus Angst vor beruflichen Nachteilen. Während diese Befürch tung in der Kaiserzeit durchaus be rechtigt war, ist sie heute oft nur eine
bequeme Ausrede gegen einen Bei tritt. Anderseits lehnten die Vorläufer der aktuellen Philologenverbände schon in ihrer Gründungszeit Streiks während der Arbeitszeit als Mittel zur Durchsetzung ihrer Interessen ab. Ihre Nachfolger unterscheiden sich darin auch heute noch von ihren Mitbewer bern im gewerkschaftlichen Bereich, sodass wohl niemand im Entferntes ten auf den Gedanken käme, den hphv als »Streikverein« zu bezeich nen. Zusammenfassung Das für die Lehrer in Preußen so er folgreiche Jahr 1907 soll den End punkt der Betrachtungen über die Gründung und die ersten Jahre des Vorläufers des Hessischen Philolo genverbandes bilden. In ihrem Verlauf haben wir vieles kennengelernt, das auch noch die heutige Arbeit des hphv bestimmt: Fortbildungen und jährli che Vertreterversammlungen zur Be schlussfassung und auch zur Vernet zung der Mitglieder, der Einsatz für die Wertschätzung des Lehrberufs und der Kampf für seine auskömmliche Bezahlung, wobei die im hphv organi sierten Lehrkräfte im Bereich der Be soldung heute vom »deutschen be amtenbund und tarifunion Hessen« vertreten werden. Die kleine histori sche Tour durch die Anfänge des hphv hat aber auch gezeigt, dass Vorurteile gegen Lehrkräfte besonders im Hin blick auf Besoldung und Ferien nicht allein ein Phänomen des beginnenden 21. Jahrhundert sind, sondern auch schon im ausgehenden 19. Jahrhun dert vorhanden waren. Der Hessische Philologenverband kann heute aufgrund seiner Erfolge in den letzten 150 Jahren stolz auf seine Vergangenheit zurückschauen. Mögen wir Mitglieder alle kräftig daran mitar beiten, dass er auch zuversichtlich in seine Zukunft blicken kann!
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SCHULE
Bei dem Text handelt es sich um eine gekürzte, überarbeitete und ergänzte Fassung des Artikels »125 Jahre Hessischer Philologenverband« von Reinhard Bremer, der im Blickpunkt Schule 1/1998 erstmals erschienen ist.
Der geschäftsführende/engere Vorstand von 1947 bis 2023
zusammengestellt von Herbert Grimme
Stellv. Vorsitzende/ Vorsitzender
Stellv. Vorsitzende/ Vorsitzender
Schriftleiter Blickpunkt Schule
Vorsitzende/ Vorsitzender Dr. Wilhelm Israel
Schrift- führer
Zeit
Kassenwart
Presse
47/48
Erich Hollenbach
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Walter Binner Walter Binner
Ferdinand Boeschen Ferdinand Boeschen Ferdinand Boeschen Ferdinand Boeschen Ferdinand Boeschen
Alfred Makatsch Alfred Makatsch Alfred Makatsch Alfred Makatsch Alfred Makatsch Alfred Makatsch Alfred Makatsch Dr. Heinrich Otterbein Dr. Heinrich Otterbein Dr. Heinrich Otterbein Dr. Heinrich Otterbein Dr. Heinrich Otterbein Dr. Heinrich Otterbein Dr. Heinrich Otterbein Dr. Heinrich Otterbein Dr. Heinrich Otterbein Dr. Heinrich Otterbein Dr. Heinrich Otterbein
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Irmgard Feußner
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Irmgard Feußner
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12 Schlaglichter zur Geschichte des hphv SCHULE 50/51 Walter Binner 51/52 Walter Binner 52/53 Walter Binner 54/55 Walter Binner 55/56 Walter Binner 56/57 Max Retzlaff 57/58 Max Retzlaff 58/59 Max Retzlaff 59/60 Max Retzlaff 60/61 Max Retzlaff 61/62 Max Retzlaff 62/63 Max Retzlaff 63/64 Max Retzlaff 64/65 Max Retzlaff 65/66 Max Retzlaff 66/67 Max Retzlaff 67/68 Hermann Jung 68/69 Hermann Jung
Irmgard Feußner
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Irmgard Feußner
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Irmgard Feußner
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Joachim Zühlke Joachim Zühlke Joachim Zühlke Joachim Zühlke Joachim Zühlke Joachim Zühlke Joachim Zühlke Joachim Zühlke Hermann Körner Hermann Körner Hermann Körner Hermann Körner Hermann Körner Hermann Körner Hermann Körner Hermann Körner Hermann Körner
Irmgard Feußner
Erich Mühl
Irmgard Feußner
Erich Mühl
Elisabeth Dohme Beckmann Elisabeth Dohme Beckmann Elisabeth Dohme Beckmann Elisabeth Dohme Beckmann Elisabeth Dohme Beckmann Elisabeth Dohme Beckmann Elisabeth Dohme Beckmann Elisabeth Dohme Beckmann Elisabeth Dohme Beckmann Elisabeth Dohme Beckmann Elisabeth Dohme Beckmann
Erich Mühl
Erich Mühl
Erich Mühl
Erich Mühl
Erich Mühl
Erich Mühl
Erich Mühl
Erich Mühl
Erich Mühl
Heinz Lauterbach Heinz Lauterbach Heinz Lauterbach Heinz Lauterbach Heinz Lauterbach
Erich Mühl
Erich Mühl
Dr. Walter Schreiber
Rudolf Gerhard Rudolf Gerhard Rudolf Gerhard
Erich Mühl
Dr. Helmut Jacobi
Erich Mühl
Hermann Jung Hermann Jung
69/70
Dr. Helmut Jacobi
Erich Mühl
Georg Baschnagel
70/71
Dr. Helmut Jacobi Ruth Wagner Erich Mühl
Stellv. Vorsitzende/ Vorsitzender
Stellv. Vorsitzende/ Vorsitzender
Schriftleiter Blickpunkt Schule
Vorsitzende/ Vorsitzender
Schrift- führer
Zeit
Kassenwart
Presse
Hermann Jung Hermann Jung Hermann Jung Dr. Helmut Jacobi Dr. Helmut Jacobi Dr. Helmut Jacobi Dr. Helmut Jacobi Dr. Helmut Jacobi Dr. Helmut Jacobi Dr. Helmut Jacobi Dr. Helmut Jacobi Dr. Helmut Jacobi Dr. Helmut Jacobi Dr. Helmut Jacobi Dr. Helmut Jacobi Dr. Helmut Jacobi
Georg Baschnagel Georg Baschnagel Georg Baschnagel Dr. Christian Probst Dr. Christian Probst
Hermann Körner Hermann Körner Hermann Körner
71/72
Dr. Helmut Jacobi Ruth Wagner Erich Mühl
72/73
Dr. Helmut Jacobi Ruth Wagner Erich Mühl
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Dr. Helmut Jacobi Ruth Wagner Erich Mühl
Georg Baschnagel Georg Baschnagel Georg Baschnagel Georg Baschnagel Georg Baschnagel Georg Baschnagel Georg Baschnagel Andreas Preywisch Andreas Preywisch Andreas Preywisch Andreas Preywisch Andreas Preywisch Andreas Preywisch Andreas Preywisch Andreas Preywisch Andreas Preywisch Andreas Preywisch
Klaus Schäfer Klaus Schäfer Klaus Schäfer Klaus Schäfer Klaus Schäfer Klaus Schäfer Klaus Schäfer Klaus Schäfer Klaus Schäfer Klaus Schäfer Klaus Schäfer Klaus Schäfer Klaus Schäfer Klaus Schäfer Klaus Schäfer Klaus Schäfer Klaus Schäfer
Manfred Brinkmann Manfred Brinkmann
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Ruth Wagner
Helmut Eitel
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Ruth Wagner
Helmut Eitel
Dr. Walter Kups Dr. Walter Kups Jürgen Sommer Jürgen Sommer Jürgen Sommer Jürgen Sommer Jürgen Sommer Jürgen Sommer Jürgen Sommer Jürgen Sommer Jürgen Sommer Jürgen Sommer Jürgen Sommer Jürgen Sommer Jürgen Sommer
Walter Weidner Walter Weidner Walter Weidner Walter Weidner Walter Weidner
76/77
Johannes Hübner
Helmut Eitel
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77/78
Johannes Hübner
Helmut Eitel
Andreas Preywisch Andreas Preywisch Andreas Preywisch Dr. Brigitte Ranft Dr. Brigitte Ranft Dr. Brigitte Ranft Dr. Brigitte Ranft Dr. Brigitte Ranft Dr. Brigitte Ranft Dr. Brigitte Ranft Dr. Brigitte Ranft
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Johannes Hübner
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Johannes Hübner
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Johannes Hübner
Barbara Preuschoff Barbara Preuschoff Barbara Preuschoff Barbara Preuschoff Barbara Preuschoff Barbara Preuschoff Barbara Preuschoff Barbara Preuschoff Barbara Preuschoff Barbara Preuschoff
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Martin Günther
13
82/83
Martin Günther
83/84
Martin Günther
84/85
Martin Günther
85/86
Martin Günther
86/87
Martin Günther
Martin Günther Martin Günther Martin Günther Martin Günther Martin Günther Martin Günther Martin Günther Martin Günther Martin Günther Martin Günther
87/88
Margit Petri
88/89
Margit Petri
Herbert Vonhof Herbert Vonhof Herbert Vonhof Herbert Vonhof Herbert Vonhof Herbert Vonhof
89/90
Margit Petri
90/91
Margit Petri
Elisabeth Waldorff Elisabeth Waldorff Elisabeth Waldorff Elisabeth Waldorff Elisabeth Waldorff Elisabeth Waldorff
Barbara Johannsen Barbara Johannsen Barbara Johannsen Barbara Johannsen Barbara Johannsen Barbara Johannsen
Herbert Grimme Herbert Grimme Herbert Grimme Herbert Grimme
91/92
Margit Petri
Andreas Lenz
92/93
Margit Petri
Andreas Lenz
93/94
Margit Petri
Andreas Lenz
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Margit Petri
Andreas Lenz
SCHULE
Geschäfts führerin/ Geschäfts führer haupt amtlich
Dr. Peter Germroth Dr. Peter Germroth
Werner Meyer Werner Meyer
95/96
Herbert Grimme
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Herbert Grimme
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