Blickpunkt Schule 1/2020
Presse
Die Bilanz glänzt, die Bildung schwächelt D ie Bilanz des Hessischen Kultus- ministeriums glänzt mit ein-
immer mehr in einem Förderpro- gramm auf. Ein Problem ist, dass die Politik ohne einen tragfähigen Bil- dungsbegriff agiert. Sie umgeht es, klare Standards und Kenntnisstände für die einzelnen Fächer vorzugeben und versteckt sich hinter Kompetenz- rastern. Die Leistungsspitze in der Schüler- schaft wird vernachlässigt, was fatal für den Wirtschafts- und Wissen- schaftsstandort Deutschland ist. Die Schulen sind überfrachtet mit Aufga- ben, die nicht ihrem gesellschaftli- chen Auftrag entsprechen. Dies geht zulasten der Bildung. Pressemitteilung vom 22. Januar 2020
von DR. IRIS SCHRÖDER- MAIWALD Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
drucksvollen Zahlen. Aber was tut sich wirklich auf dem hessischen Bildungs- sektor, auf dem sich mittlerweile neben Lehrkräften auch Sozialpädagogen und ’Bildungssprachler’ tummeln? Interessant wäre zu wissen, was mit den gutgemeinten Maßnahmen, auch mit den bereits geschaffenen Stellen, bislang bewirkt wurde. Eine Evaluation muss dringend angegangen werden, zwingend erscheint auch das einfache Rückversichern bei den Praktikern in den Schulen, um herauszufinden, in- wieweit die Ziele erreicht wurden, ob eventuell Maßnahmen verpufft sind.
Politische Entscheidungen, etwa der freie Elternwille beim Übergang auf das Gymnasium, die Inklusion, In- tegration, die Relativierung des Leis- tungsgedankens bescherten den Schulen eine kaum zu bewältigende Heterogenität und erschweren eine grundständige Bildung. Diese geht
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ZumTag der Handschrift am 23. Januar 2020 Handschreiben ist mehr als bloße Funktion! D ie Handschrift ist Spiegel der Persönlichkeit, verändert sich mit ihr und offenbart die Individualität des Schreibers. Kinderschriften unter- Beim Schreiben mit der Hand wer- den mehr Hirnregionen aktiviert als beimTippen einzelner Buchstaben. Die Merkfähigkeit wird mit dem Nut- zen der Verbundschrift deutlich ver- bessert. der Grundschule, ein sauberes und lesbares Handschreiben kontinuierlich einfordern. Sie unterstützen damit Merkfähigkeit und Konzentration der Schülerschaft und lenken deren Au- genmerk auf gelingende Formulierun- gen und den korrekten Gebrauch der
scheiden sich deshalb deutlich von Er- wachsenenhandschriften. Schreiben mit der Hand ist eine grundlegende Kulturtechnik. Eine gute Handschrift beruht auf feinmotorischen Fähigkei- ten, die meist in der Lernphase eines intensiven Trainings bedürfen. Ihre Vernachlässigung wirkt sich negativ auf die Lernprozesse aus, wie die neu- rowissenschaftliche Forschung zeigt. Sorgfältiges Schreiben mit der Hand korrespondiert mit sorgfältigem Den- ken, es schult die Konzentration.
Es geht heutzutage zwar nicht ohne das digitale Schreiben. Allerdings för- dert der Hype um die digitalen Medien geradezu Nachlässigkeiten in den Be- reichen sprachlicher Ausdruck und Rechtschreibung, greift damit un- merklich in das Sprachsystem negativ ein und leistet demVerlust einer ho- hen Sprachkompetenz Vorschub. »Deshalb sollten Lehrkräfte aller Schulformen, insbesondere aber in
Grammatik und der Rechtschrei- bung«, so Reinhard Schwab, Vorsit- zender des Hessischen Philologenver- bandes. Warum nicht hin und wieder daran erinnern, bewusst und mit Muße schön zu schreiben, statt auf der Tas- tatur zu tippen?
Pressemitteilung vom 22. Januar 2020
Pressekontakt
BLICKPUNKT Schule
Hessischer Philologenverband e.V. Dr. Iris Schröder-Maiwald | Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Schlichterstraße 18 | 65185 Wiesbaden | Telefon: 06 11 / 33 46 07 01 | Mail: schroeder-maiwald@hphv.de
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