Bildung aktuell 6/2022

Interna

Jens Römmer-Collmann führte die Teilnehmerinnen durch die Thematik des Inneren Teams.

Welchen Hut setze ich denn heute auf? Ein lösungsorientierter Umgangmit Rollenfragen Stetig wachsende Ansprüche imberuflichen und privaten Alltag verlangen immer schnellere Entschei dungen. Doch was macht meine Entscheidung ‘richtig’, und wird sie mir und meinemUmfeld gerecht?

»Manchmal muss man aus der Rolle fallen, umaus der Falle zu rollen.«Mit diesemZitat von Virginia Satir eröff nete Jutta Bohmann, Vorsitzende des Referates Frauen, Familie undGleich stellung des Philologenverbands Nordrhein-Westfalen, den coronabe dingt lang vermissten Frauenreferen tinnentag am22.Okober. Diemoti vierten Kolleginnenwaren sehr an der Thematik interessiert und durften sich auf einen intensiven Tag freuen. Mit der zumNachdenken aktivieren den Frage »Heute bin ich…?« führte der Referent Jens Römmer-Coll mann, Systemischer Berater, Supervi sor undCoach, theoretisch als auch praktisch durch die Thematik des ‘Inneren Teams’. Basierend auf Ideen von Friedemann Schulz von Thun, (‘Das Innere Team’ ausMiteinander reden, 3; Hamburg: Rowohlt, 1998) lernten die Teilnehmerinnen ein Systemkennen, mit demsie eigene Handlungsmuster reflektieren kön nen. Bei schwierigen Entscheidungssitua tionen handlungsfähiger zu werden, bedingt Rollenklarheit. Dieses übten die Teilnehmerinnen imWechsel zwischen Plenumund Kleingruppen. Jens Römmer-Collmann, imHaupt

inneren StimmenGehör verschaffen. Dieses braucht Zeit undWissen; manchmal auch dieHilfe von außen. Anhand eines Fallbeispiels aus dem Teilnehmerkreis wurden Elemente der Supervision vermittelt. DenMehr wert des Ergebnisses unmittelbar mit zuerleben, motivierte alle Teilnehme rinnen, sichmit dieser Methode wei terzuentwickeln. »Ich freuemich, dass diese Veranstaltung Raum für Mut und Vulnerabilität gibt.«, hob eine Teilnehmerin hervor. »Eine für mich neue Art der Supervision, auch zur Spiegelungmeiner selbst«, betonte eine weitere. ZumAbschluss dankte Jutta Boh mann demReferenten dafür, einen Raumgeschaffen zu haben, in dem sich die Teilnehmerinnenmit Respekt, Wertschätzung und Vertrauen be gegnen und gewinnbringend austau schen konnten. Cornelia Dannes

beruf Gemeindepfarrer mit Lehrer fahrung in einer Hauptschule, gelang es methodisch und empathisch ge schickt, alle Teilnehmerinnen sich ihrer verschiedenen Stimmen bzw. Positionen bewusst werden zu lassen. »Ich bin Chefin meiner Selbst« Wenn die ‘Chefinmeiner Selbst’ zur ‘Inneren Konferenz’ einlädt, muss sie sich der vielen Stimmen, die in ihr klingen, bewusst sein. So wie ein Orchester den Dirigenten braucht, umals ein Klangkörper zu wirken, verlangt die ‘Innere Konferenz’ die Führung durch ein starkes ‘Ich’. Dieses bedingt Selbstreflektion und Eigenverantwortung. Mit einfachenÜbungen zeigte der Referent, wie das ‘Ich’ die Führung übernehmen kann. Sowie der Dirigent die Partitur liest und jedem Instru ment den angemessenen Rahmen gewährt, muss das Ich den jeweiligen

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