Bildung aktuell 5/2023
Interna
Wo Faust die schöne Helena traf Die Studienreise ‘Antikes und Byzantinisches Erbe’ führte eine PhV-Reisegruppe elf Tage lang durch Griechenland.
von Elmar Gunkel >> Pensionärsreferent im PhV NRW E-Mail: elmar.gunkel@web.de
Wir landeten in Athen, wo uns Reise führerin Eleni in Empfang nahm, die wir im Laufe der Zeit als wandelndes Lexikon in unsere Herzen schließen sollten. Kostas, unser souveräner und stets gut gelaunter Busfahrer, brachte uns entlang der Küste des Saroni schen Golfs mit einem Fotostopp am Isthmos von Korinth nach Tolo. An den nächsten beiden Tagen er kundeten wir die Argolis. Zunächst besuchten wir Epidaurus mit seinem noch heute genutzten antiken Thea ter, dem Äskulap-Heiligtum und dem Museum. Danach ging es zu den Ausgrabungen der Burganlage von Mykene mit dem beeindruckenden monumentalen Löwentor. Wir besuchten Alt-Korinth, wo der Apostel Paulus sich mehrfach aufge halten hat. Am Nachmittag dieses Ta ges besuchten wir Nafplio am Argoli schen Golf mit seiner verwinkelten Altstadt, die von der Palamidi-Fes tung aus türkisch-venezianischer Zeit überragt wird. Nafplio war nach der Griechischen Revolution gegen die
fast vierhundert Jahre dauernde osmanische Fremdherrschaft von 1829 bis 1834 die provisorische Hauptstadt Griechenlands. Den nächsten Tag verbrachten wir in Sparta und der Ruinenstadt Mistra mit seinen byzantinischen Kirchen mit farbenprächtigen Wandmalerei en. 1989 wurde Mistra von der Unesco in die Liste der Denkmäler des Weltkulturerbes aufgenommen. Bereits Goethe setzte Mistra ein lite rarisches Denkmal: Dort trifft Faust auf die schöne Helena. Am fünften Tag fuhren wir über die Straße durch das Taygetos-Gebirge. Die Straße windet sich malerisch zwischen Felsen, durch Tunnel und über Brücken hinauf auf 1300m Passhöhe. Von dort fuhr uns Kostas Richtung Kalamata und von dort weiter nach Olympia. Am Nachmit tag besichtigten wir die Ausgrabun gen und das bedeutende Archäolo gische Museum dieses Unesco Welterbes, Schauplatz der antiken Wettkämpfe.
Der nächste Tag diente eher der Er holung. Zuerst führte uns die Fahrt entlang der Küstenstraße nach Pa tras zur Weinkellerei Achaia Claus, einem der ältesten Weingüter Grie chenlands. Nach Führung und Weinprobe fuhren wir über die 2004 eröffnete Rio-Adirrio-Brücke (offi ziell Charilaos-Trikoupis-Brücke), die die Peloponnes mit dem grie chischen Festland verbindet, zum Küstenort Itea. Vormittags zu Besuch in Delphi, nachmittags ein Bad im Meer Von dort fuhren wir nach Delphi. Dort besichtigten wir die berühmte Orakelstätte der Antike. Die weitläu fige Anlage erstreckt sich an einem Hang und ist eine der vier bedeu tendsten Ausgrabungsstätten der klassischen Zeit. Den Nachmittag nutzten einige unserer Gruppe zum Bad im Meer. Die nächsten drei Tage verbrachten wir in Athen. Auf der Fahrt dorthin besuchten wir das Kloster Osios
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