Bildung aktuell 2/2022
Schule & Beruf
? Wie entscheiden sich die Eltern in Düsseldorf für eine Schul- formund für eine Schule?Welche Verbesserungen werden ange- strebt? Keller: Die Entscheidungen, die am Ende zurWahl einer Schule führen, sind sehr individuell und vielfältig und können an dieser Stelle höchstens beispielhaft herausgestellt werden. So gibt es inDüsseldorf inzwischen sehr viele unterschiedliche Schulpro- file, die jede Schule einzigartig hin- sichtlich Schwerpunkten und Alltag beimLernen in der Schulemachen. Diese Schulprofile sind sicher ein ent- scheidender Faktor bei der Schul- wahl. Hinzu kommt natürlich auch die Frage des Schulwegs. Insbesondere bei denGrundschulenwerden in vie- len Fällen kurzeWege für die Schüle- rinnen und Schüler präferiert, obwohl durch die auch imPrimarbereich im- mer differenzierteren Schulprofile hier inzwischen teilweise auchweite- reWege in Kauf genommenwerden. Die Schulenwerden imAusbilden ih- rer Schulprofile vomSchulträger un- terstützt, da auch hier ein Interesse an einer bunten und vielfältigen Schullandschaft besteht. ? Wie gut ist die Durchlässigkeit zwischen den Schulformen des integrativen und des differenzier- ten Schulsystems?Wenn nötig, welche Verbesserungen könnten angestrebt werden? Keller: Zwischen dem integrativen und demdifferenzierten Schulsystem
Keller: Aus Sicht der Landeshaupt- stadt gibt es in der Kommunikation mit den Schulaufsichtsbehörden, d.h. insbesondere der unteren Schulaufsicht, dem ‘Schulamt’, so- wie der mittleren Schulaufsicht, der Bezirksregierung, keine nennens- werten Verbesserungsbedarfe in der Kommunikation und Zusam- menarbeit. Es bestehen mehrere Gremien mit regelmäßigen Sitzun- gen und wiederkehrenden und wechselnden Teilnehmerkreisen, die für eine optimale Abstimmung und ein zielgerichtetes Erledigen der jeweiligen Aufgaben sorgen. Jährlich stattfindende Ereignisse wie das Anmeldeverfahren an den verschiedenen Schulformen wer- den gemeinsamgeplant und durchgeführt. (Die beiden Fragen zur Schulaufsicht wurden zusam- men beantwortet, Anmerkung der Redaktion).
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besteht eine gute Durchlässigkeit. Die Inklusionsquote, also der Anteil der Kinder mit Förderbedarf, die an einer Regelschule unterrichtet wer- den, ist in den letzten Jahrenweiter gestiegen und liegt inzwischen bei etwa fünfzig Prozent. Es wird stets im Einzelfall von Inklusionsbeauftragten geprüft und die Familien beraten, ob die Inklusion an einer Regelschule oder die individuelle Förderung an einer der sieben Förderschulen in Düsseldorf für das jeweilige Kind die besserenChancen bietet. ? Zur Schulaufsicht: Welche Ver- besserungen in der Kommuni- kation zwischen Land und kommu- nalen Schulträgern sind nötig, um die Schulen bestmöglich zu unter- stützen? Wie stellt sich die Situation in Düsseldorf dar, was sind die größten Probleme? Schulsystem, ergänzt durch die Gesamtschule, die alle allgemein- bildenden Abschlüsse anbietet. Düsseldorf baut imBereich der weiterführenden Schulen weiter- hin fest auf das dreigliedrige
INFO
Dr. Stephan Keller (52) ist in Aachen geboren, verheiratet und hat drei Kinder. Seit dem 1. No-
vember 2020 ist der studierte Jurist Oberbürgermeister von Düsseldorf. Zuvor war er Stadt- direktor in Köln. In der nächsten Ausgabe der Bil- dung aktuell veröffentlichen wir die Antworten von Ali Dogan (SPD), Erster Beigeordneter in St. Augustin und zuständig unter anderem für Schule, Personal, Orga, Recht, Kultur, Sport und Jugend.
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