Bildung aktuell 1/2023

Schule & Beruf

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2023 – Das Jahr der Tarifverhandlungen Die Gespräche zumTVöD laufen seit Januar, der TV-L folgt imHerbst In diesem Jahr finden für die mehr als fünf Millionen imöffentlichen Dienst Beschäftigten zwei maßgebliche Tarifrunden statt. Mit den Verhandlungen zumTVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) hat für die Beschäftigten von Bund und Kommunen am24. Januar die Auftaktrunde in Potsdambegonnen, die mit der zweiten Verhandlungsrunde am22./23. Februar fortgesetzt wird. Die dritte Verhandlungsrunde ist vom27. bis 30. März angesetzt.

vonMatthias Overbeck >> Tarifreferent PhVNRWundMitglied der Bundestarifkommission E-Mail: matthias.overbeck@phv-nrw.de

Unsere Forderung haben wir in der Bundestarifkommission am 11. Okto ber 2022 in Berlin beschlossen: 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mit einer Laufzeit von zwölf Monaten https://www.dbb.de/einkommensrunde/ einkommensrunde-2023.html TV-L (Tarifvertrag für die imöffentli chen Dienst der Länder Beschäftig ten) starten. Diese ist für uns imLan desdienst stehenden Lehrerinnen und Lehrer die entscheidende Ver handlungsrunde, wobei das imFrüh jahr erzielte Tarifergebnis imTVöD richtungsweisenden Charakter haben wird. Bei den Verhandlungen muss eine deutliche lineare Entgelt- steigerung imFokus stehen Angesichts der hohen Inflation, die nicht nur durch die enormgestiege nen Energiepreise, sondern auch durch die überdurchschnittliche Preissteigerung von Nahrungsmitteln verursacht wird, haben die Beschäf tigten einen Reallohnverlust erlitten, der ihren finanziellen Spielraumer heblich einschränkt. Auch wenn eini ImHerbst wird dann die nächste Tarifrunde des

ge Prognosen von einer Abschwä chung der Inflation imLaufe des Jah res ausgehen, so sind doch alle Aus sagenmit einer extremen Unsicher heit behaftet. Denn diemittel- und langfristigen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sind nicht abschätz bar, auch die Kosten der Corona-Kri se sind nicht seriös zu beziffern. Alle bisher seitens der Politik implemen tierten Unterstützungsmaßnahmen und Rettungspakete können kein Ersatz für eine adäquate Tarifpolitik sein und dürfen auch nicht als Ausre de instrumentalisiert werden, man hätte kein Geld für die Beschäftigten zur Verfügung. Denn diese Rettungs pakete sind kein Geschenk der Politik, sondernmüssen letztlich von allen steuerzahlenden Bürgerinnen und Bürgern finanziert werden. Daher muss die derzeitig hohe Inflationsrate in allen bevorstehenden Tarifrunden berücksichtigt werden.

beitgeberseite registriert sehr genau, ob und in welchemUmfang die Be schäftigten bereit sind, für ihre Forde rungen öffentlich ein- und aufzutre ten. In den vergangenen Verhand lungsrunden war dies aufgrund der Pandemie nur in begrenztemUmfang möglich. Verhandelt wird in Potsdam, die Höhe des Ergebnisses aber wird auf der Straße erkämpft! DieMehr heit der Bürgerinnen und Bürger hat in den jetzigen Krisenzeiten sehr wohl erkannt, dass die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes das Rückgrat unserer Gesellschaft bilden. Nun muss daher sowohl von unserer Seite als auch seitens der Öffentlichkeit der Druck auf die Politik deutlich erhöht werden. Wertschätzende Lippenbe kenntnisse reichen uns nicht aus, auch Einmalzahlungen sind nicht das geeigneteMittel, umden Belastun gen der Inflation zu begegnen. Die immer wieder seitens der Politik be schworeneWertschätzung des öf fentlichen Dienstes muss sich letzt lich an den Zahlenmessen lassen, die die Politik bereit ist, in diesen öffentli chen Dienst zu investieren. Umdieses Ziel zu erreichen, müssen wir gemein sam, aktiv und offensiv für unsere Forderungen eintreten!

Tarifpolitik wird von uns allen gemeinsamgemacht

Von entscheidender Bedeutung für das amEnde erzielte Verhandlungs ergebnis wird die Aktionsbereitschaft aller Beschäftigten von Bund, Län dern und Kommunen sein. Die Ar

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